Gewalt im Kongo: UN fordern Handeln internationaler Gemeinschaft
28.01.2025 22:21
In der Demokratischen Republik Kongo sind Rebellen auf dem Vormarsch
- und Hunderttausende auf der Flucht. Ein anderes Land ist direkt
beteiligt.
New York (dpa) - Die Vereinten Nationen fordern ein Eingreifen der
internationalen Gemeinschaft in den eskalierenden Konflikt in der
Demokratischen Republik Kongo (DRC). «Die Situation in Goma erfordert
dringendes und koordiniertes internationales Handeln», sagte die
UN-Vertreterin Vivian van de Perre vor dem UN-Sicherheitsrat in New
York.
Seit Sonntag würden die Rebellen der Gruppe M23 zusammen mit
ruandischen Truppen die Großstadt Goma im Osten des Landes mit
schweren Waffen angreifen, so Van de Perre weiter. «Diese Angriffe
verwüsten die Stadt weiterhin, töten, verletzen, traumatisieren und
vertreiben Zivilisten und verschärfen die Krise.» Zudem habe die
UN-Mission in dem Land zahlreiche Schutzsuchende in Goma aufgenommen.
Es gebe Hunderttausende Vertriebene.
Guterres versucht Diplomatie mit Telefonaten
Auslöser der aktuellen Entwicklungen ist das Vorrücken der
Rebellenmiliz M23 zusammen mit Soldaten aus dem Nachbarland Ruanda im
Osten des Landes. M23 kämpft seit Jahren gegen kongolesische
Regierungstruppen und mit ihr verbündete Milizen, um sich den Zugang
zu Bodenschätzen zu sichern. Die Gesamtzahl der Vertriebenen im Land
wird laut der Europäischen Union auf mittlerweile mehr als sieben
Millionen Menschen geschätzt.
Eine Reihe von Mitgliedsstaaten des UN-Sicherheitsrates verurteilte
das Vorrücken der Rebellen sowie die direkte Beteiligung der
ruandischen Truppen. Mehrere Länder forderten einen sofortigen
Waffenstillstand. Die USA regten Maßnahmen des mächtigsten
UN-Gremiums an.
UN-Generalsekretär António Guterres hatte nach Angaben seines
Sprechers am Morgen mit dem Präsidenten der DRC, Felix Tshisekedi,
sowie mit dem ruandischen Präsidenten Paul Kagame telefoniert, um
eine Beruhigung der Situation zu erreichen. Die Vereinten Nationen
betonten dabei eigenen Angaben zufolge auch, dass die
Zivilgesellschaft vor der Gewalt geschützt werden müsse.