Prorussische Region Transnistrien soll wieder Gas bekommen
29.01.2025 15:35
Russlands Gassperre gegen Moldau hat vor allem die eigenen
Schützlinge am Dnjestr getroffen. Dort wird seit Jahresbeginn nicht
geheizt. Geld der EU hilft nun aus der Patsche.
Chisinau (dpa) - Für die Energiekrise in der prorussischen
Separatistenregion Transnistrien in der Republik Moldau zeichnet sich
eine Lösung ab. Der moldauische Gasversorger Moldovagaz vereinbarte
mit dem Gasunternehmen auf Separatistenseite eine erste Lieferung von
drei Millionen Kubikmeter Erdgas auf Kredit. Das teilte Moldovagaz in
der Hauptstadt Chisinau mit.
Russland hatte mit Jahresbeginn Gaslieferungen nach Moldau wegen
angeblicher Schulden eingestellt. Das sollte die politisch in
Richtung EU strebende moldauische Führung treffen. Der Stopp wirkte
sich aber am schwersten in dem Landstreifen zwischen dem Fluss
Dnjestr und der Ukraine aus. Er ist seit 1992 abgespalten; dort
stehen noch russische Soldaten. Für viele der 350.000 Menschen
mussten Strom, Gas und Heizung abgeschaltet werden.
Moskau wollte zwar als angebliche humanitäre Hilfe seinen Schützling
Transnistrien weiter versorgen. Bislang wurde dies aber nicht
umgesetzt. Hilfe kam schließlich von der EU, die am Montag 30
Millionen Euro zur Bekämpfung der Energiekrise in Moldau
bereitstellte. Dafür soll Transnistrien Gas erhalten und damit unter
anderem ein großes Kraftwerk wieder betreiben, das wichtig auch für
die Stromversorgung im Kernland Moldau ist.