Spitzenpolitiker treffen in London zu Ukraine-Gipfel ein
02.03.2025 15:12
Nach dem Bruch zwischen Washington und Kiew versuchen die
europäischen Verbündeten der Ukraine zu retten, was zu retten ist.
Großbritannien und Frankreich wollen den Weg weisen.
London (dpa) - Zum Ukraine-Gipfel in London sind am Nachmittag
zahlreiche westliche Staats- und Regierungschefs sowie die Spitzen
von EU und Nato eingetroffen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD)
schüttelte kurz Hände mit dem britischen Premier und Gastgeber Keir
Starmer, als er beim Lancaster House in London eintraf. Deutlich
herzlicher war der Empfang für Frankreichs Staatspräsident Emmanuel
Macron. Starmer umarmte ihn.
Großbritannien und Frankreich wollen einen gemeinsamen Plan für eine
Waffenruhe in der Ukraine vorlegen. Beide Länder haben bereits die
Bereitschaft signalisiert, zur Friedenssicherung Truppen in die
Ukraine zu senden. Welche Rolle Deutschland spielen kann, blieb
zunächst unklar. Scholz ist nach der Wahlniederlage der Ampelparteien
in der Bundestagswahl voraussichtlich nur noch einige Wochen im Amt.
Meloni warnt vor Spaltung des Westens
Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni war bereits vorher zu
einem bilateralen Gespräch mit Starmer in der Downing Street
empfangen worden. Sie warnte vor einer Spaltung des Westens und
betonte die Rolle Italiens und Großbritanniens als Brückenbauer zu
den USA unter Präsident Donald Trump. Der Bruch zwischen Washington
und Kiew und die dadurch aufgeworfenen Zweifel an der Bündnistreue
des wichtigen Nato-Mitglieds USA dürften das Treffen dominieren.
Auch Polens Ministerpräsident Donald Tusk, Spaniens Regierungschef
Pedro Sánchez, Kanadas Premier Justin Trudeau sowie
EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen und Nato-Generalsekretär
Mark Rutte trafen zu dem Gipfel ein. An dem Treffen nehmen mehr als
zwei Dutzend Staats- und Regierungschefs teil, unter anderem der
ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj.