Starmer zum Ukraine-Krieg: «Scheideweg der Geschichte»

02.03.2025 18:46

In London beraten westliche Staats- und Regierungschefs über die
weitere Entwicklung im Ukraine-Krieg. Im Anschluss findet der
britische Premier Keir Starmer eindringliche Worte.

London (dpa) - Der britische Premierminister Keir Starmer sieht
Europa nach den jüngsten Entwicklungen im Ukraine-Krieg «an einem
Scheideweg» der Geschichte. Es sei nicht mehr der Moment, nur zu
reden, sagte Starmer nach einem Gipfeltreffen westlicher Staats- und
Regierungschefs in London. Es sei an der Zeit zu handeln,
Verantwortung zu übernehmen und Führung zu zeigen.

Die Spitzenpolitiker vereinbarten, dass eine Gruppe europäischer
Nationen einen Friedensplan für eine Waffenruhe in der Ukraine
ausarbeiten wird. Dieser soll dann mit den USA und der Regierung von
Präsident Donald Trump besprochen werde. Starmer betonte die
Bedeutung, weiterhin den Rückhalt der USA zu haben. Am Freitag war es
im Weißen Haus zu einem beispiellosen Zerwürfnis zwischen Trump und
dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gekommen.

Europa müsse die harte Arbeit leisten, aber um den Frieden zu sichern
müsse «dieser Einsatz eine starke Unterstützung der USA haben», sag
te
Starmer. Großbritannien und Frankreich hatten mehrfach bekräftigt,
Soldaten für eine Friedenstruppe bereitstellen zu wollen. Die Mission
müsste der Idee folgend auch von den USA abgesichert werden, um
Russland im Zaum zu halten. Starmer sagte, ein mögliches
Waffenstillstandsabkommen dürfe kein Papiertiger sein, sondern müsse
notfalls militärisch gewährleistet werden können. 

«Wir werden weiter eine Koalition der Willigen entwickeln, um ein
Abkommen in der Ukraine zu verteidigen und den Frieden zu
garantieren», sagte Starmer. «Nicht jede Nation wird sich in der Lage
fühlen, dazu beizutragen, aber das darf nicht bedeuten, dass wir uns
zurücklehnen.»