Scholz: Ukraine braucht auch in Friedenszeiten starke Armee

02.03.2025 19:18

Großbritannien und Frankreich wollen einen Plan für eine Waffenruhe
in der Ukraine ausarbeiten. Scholz wirbt auch dafür, die Kooperation
in der Nato auszubauen.

London (dpa) - Bei einer künftigen Friedensordnung für die Ukraine
muss nach den Worten von Bundeskanzler Olaf Scholz zentral sein, dass
das Land sich selbst verteidigen könne und über eine starke Armee
verfüge. «Sie wird auch groß bleiben müssen in Friedenszeiten - wei
t
über das ökonomische Potenzial der Ukraine hinaus», sagte Scholz
(SPD) nach einem Ukraine-Sondergipfel in London. 

Da stehe erneut eine Aufgabe an für die europäischen Freunde der
Ukraine, aber auch die internationalen und transatlantischen Partner,
«die alle dann über viele Jahre und Jahrzehnte weiter verpflichtet
bleiben, das auch möglich zu machen». 

Das werde eine Anstrengung erfordern, auf die viele noch nicht
wirklich ausreichend eingestellt seien, sagte Scholz weiter. Das
bedeute, dass auch nach Kriegsende die Herausforderungen für den
europäischen Haushalt, aber auch die Haushalte vieler Mitgliedstaaten
der Europäischen Union und anderer Freunde in Europa und weltweit,
groß sein würden.

Nach den Worten von Scholz geht es darum, die Kooperation innerhalb
der Nato weiterzuentwickeln und auszubauen. Das gelte auch für die
Kooperation der transatlantischen Partner bei der Unterstützung der
Ukraine. Im Wesentlichen hätten die europäischen Staaten und die USA
- ganz besonders natürlich die USA und Deutschland - der Ukraine
ermöglicht, sich bisher zu verteidigen, sagte Scholz. «Und es wäre
gut und sollte auch so sein, dass wir das weiter tun.»

Auf dem Ukraine-Sondergipfel in London haben die Teilnehmer nach den
Worten von Scholz deutlich versichert, die Ukraine unterstützen zu
wollen. «Sie ist das angegriffene Land, Opfer der russischen
Aggression», sagte er. «Das ist die Wahrheit, die unverändert für
alle ganz klar ist.» Und das bedeute natürlich auch, dass
entsprechend gehandelt werden müsse. Klar sei dabei auch, «dass wir
die Ukraine eben finanziell und mit militärischen Mitteln
unterstützen müssen».