EU-Kommission: Verschmutzung in Europa zu hoch

03.03.2025 12:25

In der EU können selbstgesteckte Ziele für weniger Schadstoffe
vermutlich nicht eingehalten werden. In vielen Bereichen bleibt
Verschmutzung zu hoch, in Städten und auf dem Land.

Brüssel/Kopenhagen (dpa) - Lärm, Mikroplastik, Abfall: Menschen und
Umwelt leiden unter nach wie vor unter zu hoher Verschmutzung in der
EU. Das geht aus einem neuen Bericht der EU-Kommission und der
Europäischen Umweltagentur (EEA) hervor. Zwar seien Fortschritte
erreicht worden, jedoch seien «wesentlich stärkere Maßnahmen»
erforderlich, um selbst gesteckte Ziele zu erreichen. 

Dem Bericht zufolge sind etwa insbesondere Städte von
gesundheitsschädlichem Verkehrslärm betroffen. Der Anteil der
Menschen, die chronisch durch Verkehrslärm gestört werden, soll bis
2030 eigentlich um 30 Prozent gesenkt werden, seit 2017 wurde jedoch
nur ein Rückgang von zwei Prozent erreicht. 

Mehr Mikroplastik, mehr Abfall

Die Luft sei zwar insgesamt sauberer geworden, doch «ist die Zahl der
Todesfälle durch verschmutzte Luft nach wie vor zu hoch», teilte die
Kommission mit. Auch Mikroplastik bleibt den Angaben nach ein
Problem. Die künstlichen Partikel entstehen etwa durch Reifenabrieb
oder gelangen beispielsweise durch Textilien oder Kosmetikprodukte in
die Umwelt. Die Freisetzung von Mikroplastik in die Umwelt hat dem
Bericht zufolge seit 2016 um rund sieben bis neun Prozent zugenommen.
Ziel ist, dass sie bis 2030 um 30 Prozent sinken soll.

Zudem wachse das Abfallaufkommen in der EU weiter. Trotz Bemühungen
um eine Kreislaufwirtschaft - also beispielsweise mehr Recycling und
Wiederverwendung - nehme die Menge an produziertem Müll nicht ab.
Auch Umweltbelastungen durch die Landwirtschaft sind dem Bericht
zufolge weiter hoch.