Europarat: Deutlich mehr tätliche Angriffe auf Journalisten

05.03.2025 10:00

Sei es in der Ukraine, der Türkei oder Georgien: Die Lage für
Journalistinnen und Journalisten spitzt sich zu. Besonders zwei
Länder fallen auf.

Brüssel (dpa) - Tätliche Angriffe auf Journalistinnen und
Journalisten nehmen einem Bericht des Europarats zufolge deutlich zu
- besonders in der Ukraine und Georgien. In Europa sei die Zahl im
vergangenen Jahr um 26 auf 78 gestiegen, wie ein Bericht im Auftrag
des Europarats zeigt. Allein aus der Ukraine wurden 19 Attacken
gemeldet - vor allem im Zusammenhang mit dem russischen
Angriffskrieg.

Hinter der Ukraine folgten Georgien, Serbien und die Türkei mit je
acht tätlichen Angriffen. In keinem anderen Mitgliedstaat habe sich
die Situation für Pressevertreter derweil so drastisch verschlechtert
wie in Georgien, heißt es in dem Bericht. 

Wie in den meisten Fällen sei es dort vor allem bei Demonstrationen
zu Angriffen gekommen. In Georgien war es wegen umstrittener Gesetze
und der Positionierung zur EU mehrfach zu Massenprotesten gekommen.

Auch öffentlich-rechtlicher Rundfunk unter Druck

Laut dem Bericht gerät die Pressefreiheit aber nicht nur durch
zunehmende Gewalt unter Druck: Gerade öffentlich-rechtlicher
Journalismus werde immer wieder zur Zielscheibe politischer Akteure,
entweder durch versuchte Einflussnahme oder drastisch gekürzte
Mittel. Als Negativbeispiele nennen die Autoren etwa Italien und die
Slowakei.

Der Bericht ist aus einer Kooperation des Europarats mit mehreren
Presserechtsverbänden entstanden. Die Zahlen basieren auf den
Meldungen der Verbände, die neben den 46 Mitgliedern des Europarats
auch Belarus und Russland unter die Lupe genommen haben.