Özdemir für Lösungen bei Bio-Weidepflicht
05.03.2025 16:28
Für Öko-Landwirte gelten einheitliche Vorgaben - auch dazu, dass Kühe
Auslauf auf der Weide haben müssen. Bedroht das bestehende Bio-Höfe?
Berlin/Biberach (dpa) - Bundesagrarminister Cem Özdemir dringt auf
Lösungen für Bio-Höfe mit besonderen Schwierigkeiten bei
verpflichtenden Vorgaben zur Weidehaltung. «Die Kuh auf der Weide
gehört zur Öko-Landwirtschaft dazu wie die Milch zum Müsli», sagte
der Grünen-Politiker. Alle Bio-Landwirte wollten Tieren die beste
Umgebung bieten. Einzelne Betriebe, die etwa mitten im Dorf liegen,
könnten EU-Vorgaben dazu aber nicht in Gänze und sofort umsetzen.
«Wir brauchen praktikable Lösungen für diese Härtefälle», sagte
Özdemir nach einem Gespräch mit Landwirten im baden-württembergischen
Biberach. Ziel müsse sein, den Betrieben mehr Zeit zu verschaffen,
sodass sie Konzepte entwickeln und umsetzen können, mit denen sie
weiter ökologisch wirtschaften könnten. Er sei dazu mit
EU-Agrarkommissar Christophe Hansen im Austausch.
Dass Pflanzenfresser wie Rinder, Schafe und Ziegen grundsätzlich
ständigen Zugang zu Weiden haben müssen, gehört zu EU-weiten Vorgaben
für Bio-Höfe. Nach einem Prüfverfahren der EU-Kommission haben sie
unverändert Bestand, wie das Ministerium erläuterte. Unter anderem in
Süddeutschland waren Sorgen von Branchenvertretern laut geworden,
dass Höfe mit wenig Weiden oder ungünstigen Standorten in den Dörfern
künftig nicht mehr «Bio» sein könnten.