Türkei für schnelle Waffenruhe in der Ukraine
07.03.2025 14:24
Sowohl zur Ukraine als auch zu Russland unterhält die Türkei gute
Beziehungen. Der Präsident hält eine baldige Waffenruhe für wichtig -
unter Einbeziehung beider Seiten.
Istanbul (dpa) - Die Türkei befürwortet nach Angaben von Präsident
Recep Tayyip Erdogan die schnelle Vereinbarung einer Waffenruhe
zwischen der Ukraine und Russland. «Wir unterstützen die Idee, so
schnell wie möglich einen Waffenstillstand zu erreichen und als
vertrauensbildende Maßnahme zwischen den Parteien die Angriffe aus
der Luft und auf dem Meer einzustellen», sagte Erdogan.
Er betonte die Bedeutung eines «soliden diplomatischen Fundaments»,
für das beide Seiten am Verhandlungstisch sitzen sollten. Erdogan
äußerte sich im Rahmen einer von der EU organisierten Videokonferenz
zwischen Staats- und Regierungschefs.
Vor wenigen Tagen hatte Frankreich, das mit Großbritannien an einem
Friedensplan für die Ukraine arbeitet, eine einmonatige Waffenruhe in
der Luft und auf See als Schritt zu einem möglichen Friedensabkommen
ins Gespräch gebracht. Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr
Selenskyj hatte sich für einen solchen begrenzten Waffenstillstand
offen gezeigt.
Das Nato-Land Türkei unterhält gute Beziehungen zu Russland und der
Ukraine. Erdogan hatte bereits zuvor gesagt, die Türkei sei der
«ideale» Ort für mögliche Friedensverhandlungen. Die Ukraine wehrt
sich seit etwas mehr als drei Jahren gegen den russischen
Angriffskrieg.
EU informiert Partner nach Aufrüstungs-Beschluss
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, die
EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas und EU-Ratspräsident António Costa
informierten bei der Videoschalte am Freitag über die Ergebnisse des
EU-Sondergipfels vom Vortag. Costa teilte mit, die Zusammenarbeit mit
gleichgesinnten Nato-Partnern sei für die internationale Sicherheit
unerlässlich.
Am Donnerstag hatten sich die EU-Staats- und Regierungschefs bei
ihrem Treffen unter anderem darauf verständigt, angesichts des
außenpolitischen Kurswechsels der USA unter Präsident Donald Trump
massiv aufzurüsten.
Neben Erdogan nahmen an der Videokonferenz EU-Angaben zufolge auch
Kanadas Premierminister Justin Trudeau, Großbritanniens
Regierungschef Keir Starmer, der norwegische Ministerpräsident Jonas
Gahr Støre und die Ministerpräsidentin von Island, Kristrún
Frostadóttir, teil.