Fünfer-Gruppe arbeitet an Friedenstruppe für Ukraine
12.03.2025 21:28
Unter Federführung von Frankreich und Großbritannien beraten wichtige
Nato-Länder über Sicherheitsgarantien für die Ukraine. Neben
Friedenstruppen geht es um eine Stärkung der ukrainischen Armee.
Paris (dpa) - Eine Fünfer-Gruppe wichtiger europäischer Nato-Staaten
arbeitet an militärischen Sicherheitsgarantien für die Ukraine
einschließlich einer möglichen Truppenstationierung, um einen
Friedensschluss mit Russland abzusichern. Zur konkreten Ausgestaltung
und Stärke einer solchen Friedenstruppe machten die
Verteidigungsminister aus Frankreich, Deutschland, Italien, Polen und
Großbritannien nach Gesprächen in Paris am Abend aber noch keine
Angaben.
«Mit Frankreich versuchen wir, die treibende Kraft hinter den Plänen
für den Frieden zu sein und Vorkehrungen für eine gute
Sicherheitsgarantie für die Ukraine zu treffen», sagte der britische
Verteidigungsminister John Healey. Mit anderen Ländern in Europa und
darüber hinaus wollten Paris und London «eine Koalition der willigen
Länder» bilden. «Wir wissen, dass wir in Bezug auf die Ukraine, in
Bezug auf unsere Militärausgaben, in Bezug auf die Sicherheit der
Ukraine und Europas an allen Fronten an Stärke zulegen müssen.»
Friedenstruppe an polnisch-ukrainischer Grenze
Frankreichs Verteidigungsminister Sébastien Lecornu sagte, dass als
erste Sicherheitsgarantie für die Ukraine die Armee des von Russland
angegriffenen Landes gestärkt werden müsste. «Diese Hilfe und
Begleitung wird über einen längeren Zeitraum hinweg erfolgen», sagte
Lecornu. «Sie werden nicht von europäischen Truppen verlangen, die
Arbeit der ukrainischen Armee zu übernehmen. Wir sind keine
Ukrainer», sagte der Minister mit Blick auf die Absicherung einer
Waffenstillstandslinie. Er deutete an, dass es für Europa eher um das
Entsenden von Truppen an die polnisch-ukrainische Grenze gehen
könnte.
Auf dem nach dem Wahlsieg Donald Trumps in den USA eingerichteten
Treffen im Fünfer-Format besprachen die Verteidigungsminister auch
verstärkte Rüstungsanstrengungen und eine bessere Verzahnung ihrer
Armeen. Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius sagte:
«Ich bin davon überzeugt, dass wir gestärkt werden, wenn wir jetzt
handeln, wenn wir uns für die Sicherheit in Europa und darüber hinaus
entscheiden und nationale Interessen überwinden.» Die europäischen
Länder müssten einheitliche Militärausrüstung in größerem Umfan
g und
schneller als bisher beschaffen.