McAllister kritisiert bei Verteidigung «nationale Egoismen»

02.05.2025 05:03

Die Europäische Union will bei der militärischen Stärkung Tempo
machen, ist aber nur wenig vorangekommen. Ein CDU-Politiker zeigt auf
die Hauptstädte.

Berlin (dpa) - Der Vorsitzende des EU-Außenausschusses, David
McAllister, macht die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union für die
schleppende Zusammenarbeit bei der Verteidigung verantwortlich. «Das
Europäische Parlament wirbt seit langer Zeit für eine schlagkräftige

gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik», sagte der
CDU-Politiker dem Fachmagazin «Europäische Sicherheit & Technik»
(Freitag). «Es lag bislang an den Mitgliedsstaaten. Sie haben es
nicht geschafft, bei der Verteidigung nationale Egoismen zu
überwinden», sagte er. 

Nach vielen Sonntagsreden in manchen europäischen Hauptstädten stehe
man jetzt vor der Herausforderung, alle Versäumnisse in kürzester
Zeit nachzuholen, kritisierte McAllister. Der CDU-Mann forderte: «Wir
müssen mehr für unsere eigene Sicherheit und Verteidigung
ausgegeben.»

Die EU will - auch als Reaktion auf den Kurswechsel der USA in der
Ukraine-Politik unter Präsident Donald Trump - stark aufrüsten.
Jüngst hatten sich die Staats- und Regierungschefs dafür auf
verschiedene Maßnahmen verständigt, die die EU-Kommission zuvor
vorgeschlagen hatte. Dazu gehören etwa EU-Kredite in Höhe von 150
Milliarden Euro und eine Ausnahme für Verteidigungsausgaben bei den
EU-Schuldenregeln. In den kommenden vier Jahren sollen so insgesamt
800 Milliarden Euro mobilisiert werden.