Autobauer bekommen mehr Zeit für EU-Klimavorgaben
27.05.2025 12:32
Politik und Industrie kritisierten drohende EU-Klimastrafen für die
Autobauer lange. Geeinigt wurde sich in Brüssel dann auf mehr
Flexibilität. Die Lockerungen nehmen nun die letzte Hürde.
Brüssel (dpa) - Europas Autobauer bekommen mehr Zeit, um
EU-Klimavorgaben einzuhalten. In einem letzten Schritt nickten die
EU-Länder in Brüssel eine Lockerung der Vorgaben zum CO2-Ausstoß pro
Auto ab, wonach Grenzwerte nun nicht jährlich eingehalten werden
müssen. Stattdessen bekommen die Hersteller dafür drei Jahre Zeit.
Damit drohen ihnen zunächst keine Strafen.
Zuvor waren sowohl das Europaparlament als auch die EU-Länder einem
entsprechenden Lockerungsvorschlag der Europäischen Kommission
gefolgt. Die neuen Regeln werden nun noch im EU-Amtsblatt
veröffentlicht und treten 20 Tage später in Kraft.
Wenn VW, Mercedes, BMW oder andere Unternehmen die CO2-Vorgaben in
diesem Jahr überschreiten, werden sie nicht automatisch zur Kasse
gebeten. Sie können Strafen ganz vermeiden, wenn sie in den beiden
Folgejahren die EU-Regeln übererfüllen.
Durchschnittswert an CO2-Ausstoß pro Auto erlaubt
Hintergrund der drohenden Strafen für die ohnehin angeschlagene
Autoindustrie sind die sogenannten Flottengrenzwerte. Sie erlauben
einen Durchschnittswert an CO2-Ausstoß pro Auto. Zu Beginn des Jahres
haben sich diese gesetzlichen Vorgaben verschärft.
Im Schnitt aller in der EU in einem Jahr zugelassenen Fahrzeuge eines
Herstellers darf ein Grenzwert nicht überschritten werden. Für zu
viel ausgestoßenes CO2 müssen die Autobauer Strafe zahlen. Weil sich
unter anderem der Absatz für E-Autos nicht so gut entwickelt hat wie
eigentlich erwartet, könnten die Grenzwerte deutlich überschritten
werden.