Gasvorrat: EU-Parlament will mehr Flexibilität
08.05.2025 17:40
Damit Europa im Winter genügend Gas hat, schreiben Regeln genau vor,
wann und wie die Gasspeicher gefüllt sein müssen. Die
Europaabgeordneten wollen weniger starre Vorgaben.
Straßburg (dpa) - Das EU-Parlament will an der Pflicht zur Befüllung
von Europas Gasspeichern bis Ende 2027 festhalten. In Straßburg
stimmten die Abgeordneten dabei allerdings mehrheitlich für mehr
Flexibilität, um Spekulationen auf dem Gasmarkt einzudämmen und die
Preise zu senken.
Bislang müssen die Gasspeicher in der EU bis zum 1. November zu 90
Prozent gefüllt sein. Die Gasspeicherverordnung wurde Mitte 2022
erlassen und soll die Gasversorgung der EU sicherstellen.
Die Parlamentarier schlagen vor, das Befüllungsziel auf 83 Prozent zu
senken, zudem solle es zu einem beliebigen Zeitpunkt zwischen dem 1.
Oktober und dem 1. Dezember eines jeden Jahres erreicht werden
müssen. Die Mitgliedstaaten sollten demnach die Möglichkeit haben,
bei ungünstigen Marktbedingungen, wie beispielsweise
Versorgungsunterbrechungen oder hoher Nachfrage, um bis zu vier
Prozentpunkte vom Füllungsziel abzuweichen.
Die Position des Parlaments geht auf einen Vorschlag der
EU-Kommission zurück. Auch die EU-Länder hatten sich bereits für mehr
Flexibilität ausgesprochen. Sie müssen jetzt mit dem Parlament
verhandeln, bevor neue Vorschriften in Kraft treten können.