Wadephul in Ukraine: «Das leisten, was nötig ist»

09.05.2025 00:55

Der neue deutsche Außenminister ist zum ersten Mal in der Ukraine -
zusammen mit seinen europäischen Amtskollegen. Die Runde will nach
seinen Worten ein Zeichen setzen.

Lwiw (dpa) - Deutschland wird nach den Worten von Außenminister
Johann Wadephul (CDU) weiterhin zu den stärksten Unterstützern der
Ukraine zählen. «Das wird so bleiben, und das werden wir auch in den
nächsten Tagen deutlich machen», sagte Wadephul in den
ARD-«Tagesthemen». 

Der neue Außenminister war kurz zuvor zu seinem ersten Besuch in der
Ukraine eingetroffen. Er wird an diesem Freitag an einem informellen
Treffen der EU-Außenminister im westukrainischen Lwiw (Lemberg)
teilnehmen, bei dem auch sein ukrainischer Amtskollege Andrij Sybiha
dabei sein soll.

Wadephul sagte, er werde am Freitag in Erfahrung bringen, was die
Ukraine brauche. «Wir werden das leisten, was nötig ist, und wir
werden so lange leisten, wie es nötig ist, bis Russland einsieht,
dass dieser Krieg beendet werden muss, dass man an den
Verhandlungstisch muss, dass man jetzt schnell auch den
Waffenstillstand konsequent einhalten muss.»

Sondertribunal als «Prävention für die Zukunft»

Der CDU-Politiker bestätigte, dass das Thema Sondertribunal am
Freitag ein entscheidendes Thema sein werde. Damit zeige die freie
Welt, dass ein Aggressionskrieg nicht ohne Weiteres geführt werden
könne, sondern dass das Konsequenzen habe. «Das ist eben auch
sozusagen eine Prävention für die Zukunft, dass nicht irgendjemand
anderer noch auf die Idee kommt und meint, im 21. Jahrhundert könnte
man zurückkehren ins Mittelalter und wieder Kriege führen, ohne dass
etwas geschieht», sagte der Außenminister. 

EU-Chefdiplomatin Kaja Kallas hatte bereits gesagt, dass es in Lwiw
auch die endgültige politische Zustimmung zur Einrichtung des
geplanten internationalen Sondertribunals geben werde. Vor diesem
kann Russland für den Angriffskrieg gegen die Ukraine zur
Verantwortung gezogen werden.