Dutzende EU-Außenminister und Diplomaten besuchen Ukraine
09.05.2025 11:34
Während in Moskau zum 80. Jahrestag des Sieges über Nazideutschland
Soldaten aufmarschieren, reisen EU-Außenminister symbolisch in die
von Russland angegriffene Ukraine.
Lwiw (dpa) - Am Europatag sind knapp drei Dutzend EU-Außenminister
und Diplomaten zur Unterstützung der von Russland angegriffenen
Ukraine ins westukrainische Lwiw (Lemberg) gereist. «Es ist wichtig
und symbolisch, dass die europäischen Partner am Europatag Schulter
an Schulter mit der Ukraine sind», schrieb Ministerpräsident Denys
Schmyhal bei Telegram nach Gesprächen mit der EU-Außenbeauftragten
Kaja Kallas. Unter anderem sei die Situation an der Front und der
Rüstungsbedarf diskutiert worden. Schmyhal dankte für die
Bereitstellung von einer Milliarde Euro durch die EU für die
ukrainische Rüstungsindustrie.
Nach ukrainischen Angaben sind 35 Top-Diplomaten nach Lwiw gereist,
unter ihnen der neue deutsche Außenminister Johann Wadephul (CDU).
Sie gedachten bei einer gemeinsamen Kranzniederlegung der seit dem
russischen Überfall von 2022 getöteten Ukrainer auf dem
Lytschakiw-Friedhof. Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha
kündigte zudem ein Treffen der EU-Außenminister und der Kerngruppe
für ein Sondertribunal gegen die russische Staatsspitze an.
Die Ukraine wehrt sich seit über drei Jahren mit westlicher
Unterstützung gegen eine russische Invasion. Seit 2022 arbeitet Kiew
an der Schaffung eines Sondertribunals nach dem Vorbild der
Kriegsverbrechertribunale in Nürnberg und Tokio gegen die russische
Führungsriege unter Präsident Wladimir Putin.