Lukaschenko wirft EU Kriegstreiberei vor

09.05.2025 21:15

Der Präsident von Belarus übt massive Kritik an der EU. Bei der
Militärparade in Minsk wirft Lukaschenko Brüssel systematische
Kriegsvorbereitungen vor.

Kiew (dpa) - Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko wirft
der Europäischen Union Kriegstreiberei vor. «Brüssel verwandelt die
Territorien Polens und der baltischen Staaten systematisch in
Ausgangsgebiete für Angriffe über die östlichen Grenzen des
Nordatlantikblocks hinaus», sagte Lukaschenko nach Angaben der
Staatsagentur Belta in Minsk bei einer Militärparade zum 80.
Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs.

Vor allem die Nato-Mitglieder Litauen, Estland und Lettland
befürchten nach dem Überfall Moskaus in der Ukraine einen möglichen
russischen Angriff und haben entsprechend aufgerüstet. Dazu haben die
größeren Nato-Mitglieder dort Truppen stationiert sowie die
Luftverteidigung übernommen.

Lukaschenko warf der EU eine Wandlung in einen militärischen Block
vor. Mit Blick auf den Sieg der Roten Armee im Zweiten Weltkrieg
sagte er, man habe Europa eine Lektion erteilt, «von der wir dachten,
es würde daraus lernen». Jedoch hätten die westlichen Eliten nichts
gelernt. «Die Europäische Union, die als politischer und
wirtschaftlicher Zusammenschluss gegründet wurde, hat sich in
Wirklichkeit in einen totalitären militärisch-politischen Block mit
offen revanchistischer Gesinnung verwandelt», sagte der belarussische
Präsident.

Lukaschenko gilt als treuer Verbündeter Moskaus. Zu Beginn des
russischen Kriegs gegen die Ukraine erlaubte er russischen Truppen,
von Belarus aus anzugreifen. Nach dem Scheitern dieser Angriffswelle
gegen die ukrainische Hauptstadt Kiew haben russische Truppen ihre
Angriffe aus Belarus heraus eingestellt.