Niedersachsen gegen jährlichen Tüv für alte Autos

12.05.2025 08:17

Pflicht-Tüv jedes Jahr? Niedersachsens designierter Regierungschef
sieht den EU-Plan für Autos ab zehn Jahren kritisch. Wer aus seiner
Sicht vor allem davon betroffen wäre.

Hannover (dpa/lni) - Die von der EU-Kommission geplante jährliche
Pflichtinspektion für ältere Autos stößt in Niedersachsen auf Kriti
k.
«Gerade in Deutschland sind die Fahrzeugflotten im europäischen
Vergleich modern und gut gewartet», sagte der Verkehrsminister und
designierte Ministerpräsident Olaf Lies (SPD) der «Hannoverschen
Allgemeinen Zeitung». «Ein solcher Vorschlag würde vor allem Menschen

mit kleinerem Einkommen treffen - diejenigen, die auf ältere
Gebrauchtwagen angewiesen sind.»

Auch niedersächsische EU-Abgeordnete von SPD, CDU und FDP sind dem
Bericht zufolge gegen das Vorhaben. Eine jährliche Inspektion würde
mehr Aufwand, mehr Kosten und keine nachgewiesene Verbesserung der
Sicherheit bedeuten, sagte der CDU-Politiker David McAllister.

Etwa jedes zweite ältere Auto hat Mängel

Dem Kraftfahrt-Bundesamt zufolge steigt die Mängelquote bei Autos mit
dem Alter spürbar an: Im Jahr 2023 kamen demnach 94 Prozent der Autos
im Alter von drei bis fünf Jahren ohne Mängel durch die
Hauptuntersuchung. Bei Autos, die älter als neun Jahre waren, traf
das auf lediglich 54 Prozent zu.

Laut EU-Kommission zielt der Vorschlag auf unsichere Fahrzeuge ab,
die zu Unfällen, Todesfällen und Verletzungen führten. «Die EU ist

fest entschlossen, die Zahl der Verkehrstoten und Schwerverletzten
bis 2030 um 50 Prozent zu senken», sagte EU-Verkehrskommissar
Apostolos Tzitzikostas.