EU-Außenbeauftragte: Keine Friedensgespräche unter Beschuss

12.05.2025 11:31

Europa will den Druck auf Moskau erhöhen, um eine Waffenruhe in der
Ukraine zu erreichen. Das sei die Voraussetzung für
Friedensgespräche, betont EU-Außenbeauftragte Kallas. Ziehen die USA
mit?

London (dpa) - Die Außenbeauftragte der Europäischen Union Kaja
Kallas hat Moskau weitere Sanktionen angedroht, sollte es keine
baldige Waffenruhe in der Ukraine geben. 

Ein 30-tägiges Schweigen der Waffen bezeichnete sie als Voraussetzung
für Friedensgespräche. «Es kann keine Gespräche unter Beschuss
geben», sagte sie vor einem Treffen mit europäischen Außenministern
in London. 

Den Russen warf Kallas eine Hinhaltetaktik vor. «Es ist zwei Monate
her, dass die Ukraine einer bedingungslosen Waffenruhe zugestimmt
hat. Russland hat nur Spiele gespielt. Ich denke, sie spielen auch
jetzt Spiele», sagte sie. 

Druck gemeinsam mit den USA erhöhen

Sollte Russland keinen guten Willen zeigen, müsse der Druck durch
weitere Sanktionen erhöht werden. In der kommenden Woche solle das
17. Sanktionspaket der EU verabschiedet werden. Sobald dies geschehen
sei, werde an dem nächsten gearbeitet. Kallas begrüßte ein von
US-Senator Lindsay Graham vorgebrachtes US-Sanktionspaket und
betonte, man werde den Druck auf Moskau gemeinsam mit den USA
erhöhen.

Neben Gastgeber Großbritannien nahmen an dem Treffen im sogenannten
Weimar-Plus-Format auch die Außenminister Deutschlands, Frankreichs,
Italiens, Spaniens und Polens teil. Sie betonten einhellig die
Notwendigkeit einer Feuerpause und mögliche Konsequenzen, sollte
Moskau nicht zustimmen. Der polnische Außenminister Radoslaw Sikorski
sagte, es gebe bei den EU-Sanktionen noch deutlich Luft nach oben.
«Wir könnten viel mehr tun und sollten das auch», so Sikorski.