Wirtschaft in Eurozone wächst weniger stark als erwartet

15.05.2025 11:33

Das haben Ökonomen so nicht erwartet. Die Konjunktur in der Eurozone
ist weniger stark gewachsen als eine erste BIP-Schätzung vorhersagte.
Zwischen den Euro-Staaten gibt es große Unterschiede.

Luxemburg (dpa) - In der Eurozone hat die Wirtschaft zu Jahresbeginn
nicht ganz so stark an Fahrt gewonnen wie erwartet. In den 20 Ländern
des Währungsraums habe die Wirtschaftsleistung im ersten Quartal um
0,3 Prozent im Quartalsvergleich zugelegt, wie die Statistikbehörde
Eurostat mitteilte. 

Eine erste Erhebung für das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wurde damit
leicht nach unten revidiert. Analysten waren im Schnitt von einer
Bestätigung der ersten Schätzung in Höhe von 0,4 Prozent ausgegangen.

Im vierten Quartal war die Wirtschaft der Eurozone um 0,2 Prozent
gewachsen.

In den einzelnen Mitgliedsstaaten der Eurozone zeigten sich große
Unterschiede: Während die Konjunktur in Spanien weiter auf
vergleichsweise hohen Touren läuft und das BIP um 0,6 Prozent im
Quartalsvergleich zulegte, verzeichneten die beiden größten
Volkswirtschaften des Währungsraums Deutschland und in Frankreich nur
leichte Zuwächse. Den stärksten Anstieg meldet Eurostat in Irland mit
einem Plus von 3,2 Prozent.

Industrieproduktion zieht im März deutlich an 

Die Industrieproduktion in der Eurozone ist im März deutlich
gestiegen. Im Monatsvergleich habe die Fertigung um 2,6 Prozent
zugelegt, teilte Eurostat weiter mit. Volkswirte hatten im Schnitt
lediglich einen Anstieg um 2,0 Prozent erwartet. Im Februar war die
Produktion um 1,1 Prozent gewachsen.

Die höchsten monatlichen Anstiege wurden in Irland (+14,6 Prozent),
Malta (+4,4 Prozent) und Finnland (3,5 Prozent) verzeichnet. Durch
einen hohen Anteil ausgelagerter Produktion ist der Index der
irischen Industrieproduktion Eurostat zufolge unbeständig, sodass
monatliche Schwankungen höher als in anderen Ländern sein können. 


Die stärksten Rückgänge wurden in Luxemburg (-6,3 Prozent) und
Griechenland (-4,6 Prozent) verbucht. Im Jahresvergleich stieg die
Produktion in der Eurozone um 3,6 Prozent. Hier war ein Plus von 2,5
Prozent erwartet worden.