Kanzler Merz macht Russland Vorwürfe: mangelnde Bereitschaft
16.05.2025 16:27
Das Ergebnis der bisherigen Bemühungen um ein Ende des Krieges in der
Ukraine ist ernüchternd. Man sei an der mangelnden Bereitschaft
Russlands gescheitert, sagt Kanzler Merz.
Tirana (dpa) - Bundeskanzler Friedrich Merz bedauert die schleppenden
Fortschritte bei Friedensbemühungen für die Ukraine und sieht die
klare Verantwortung dafür in Moskau. «Wir sind uns einig darüber,
dass die russische Seite eine gute Gelegenheit gehabt hätte in dieser
Woche, erste Gespräche über ein Friedensabkommen mit einem
vorangegangenen Waffenstillstandsabkommen zu führen», sagte der
CDU-Politiker nach einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten
Wolodymyr Selenskyj und anderen Staats- und Regierungschefs in
Albanien. «Wir sind sehr enttäuscht, dass dies nicht stattgefunden
hat.» Es seien alle Bedingungen erfüllt gewesen, um ein gutes erstes
Gespräch führen zu können.
«Die diplomatischen Bemühungen, die wir bisher unternommen haben,
sind leider an der mangelnden Bereitschaft Russlands gescheitert,
jetzt erste Schritte in die richtige Richtung zu tun», ergänzte Merz.
Gemeinsam mit Selenskyj und seinen Kollegen aus Frankreich,
Großbritannien und Polen telefonierte Merz am Rande des
Gipfeltreffens auch mit US-Präsident Donald Trump. «Wir informieren
ihn laufend auch über den Fortgang der Gespräche auf unserer Seite»,
sagte Merz im Anschluss. Nach Informationen der Deutschen
Presse-Agentur machten die Europäer im Gespräch deutlich, dass der
Sanktionsdruck nun aufrechterhalten werden müsse.
Öffentlich sagte Merz, man sei fest entschlossen, der Ukraine weiter
zu helfen, damit der schreckliche Krieg zu einem Ende komme.