Britische Regierung kündigt neues Abkommen mit EU an
18.05.2025 01:13
Fünf Jahre sind seit dem Brexit vergangen. Jetzt setzt London auf
einen Neustart mit der Europäischen Union. Sowohl die
Handelsbeziehungen als auch die Grenzen spielen eine Rolle.
London (dpa) - Kurz vor einem Treffen mit EU-Spitzenvertretern in
London in der kommenden Woche hat die britische Regierung ein neues
Abkommen mit Brüssel angekündigt. Bereits an diesem Sonntag werde
Premierminister Keir Starmer darlegen, wie eine «gestärkte,
zukunftsorientierte Partnerschaft mit der Europäischen Union»
aussehen könne, die britischen Arbeitnehmern zugutekommen werde,
teilte die Regierung in London mit. Das neue Abkommen verspreche
Gutes für Wachstum und Arbeitsplätze.
«Denn die britische Öffentlichkeit hat etwas Besseres verdient als
das unter der Vorgängerregierung erreichte Abkommen, das niemandem
nutzt», heißt es in der Mitteilung weiter - in Anspielung auf das
Brexit-Abkommen. Großbritannien war vor fünf Jahren aus der
Europäischen Union ausgetreten und leidet wirtschaftlich weiterhin
unter den Folgen.
Premier Starmer empfängt am Montag EU-Ratspräsident António Costa und
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Die beiden Seiten
wollen unter anderem ihre Handelsbeziehungen stärken. Der Deal werde
britischen Erzeugern nützen, die beim Export mit bürokratischen
Hürden und Kontrollen konfrontiert seien, hieß es. Für britische
Verbraucher sollen zudem die Preise sinken. Erst vor Kurzem hatte
Großbritannien auch Handelsabkommen mit Indien und den USA
vereinbart.
Laut einem Bericht der «Times» könnte ein neues Abkommen aber auch
ein Jugendaustauschprogramm (Youth Mobility Scheme) enthalten, das es
jungen Menschen aus der EU erlauben soll, bis zu zwei Jahre in
Großbritannien zu arbeiten und umgekehrt - ohne jedoch die
Freizügigkeit wieder einzuführen.
«In dieser Zeit großer Ungewissheit und Unbeständigkeit wird das
Vereinigte Königreich sich nicht in sich selbst zurückziehen, sondern
stolz seinen Platz auf der Weltbühne einnehmen, indem es seine
Bündnisse stärkt und Deals im Interesse der britischen Bevölkerung
abschließt», sagte Starmer laut Mitteilung.