EU-Kommission: Wirtschaft in Deutschland stagniert weiter
19.05.2025 11:00
Wie die Bundesregierung erwartet auch Brüssel im laufenden Jahr kein
Wachstum der deutschen Wirtschaft. Die internationale Lage zieht die
Prognosen nach unten - doch es gibt auch positive Signale.
Brüssel (dpa) - Die EU-Kommission erwartet 2025 weiterhin kein
Wachstum der deutschen Wirtschaft. Laut ihrer in Brüssel vorgelegten
Frühjahrs-Konjunkturprognose geht die Behörde für das laufende Jahr
von einem unveränderten deutschen Bruttoinlandsprodukt (BIP) aus. Bei
ihrer vorherigen Schätzung im November hatte sie noch ein leichtes
Wachstum von 0,7 Prozent vorhergesagt. Erst 2026 soll das
Bruttoinlandsprodukt in Deutschland laut der Behörde wieder um 1,1
Prozent wachsen.
Ihre Einschätzung begründete die EU-Kommission mit Zöllen sowie einer
zunehmenden globalen Unsicherheit, die Konsum, Investitionen und
Exporte nach unten ziehen werde. Gestiegene private Ausgaben sowie
das von der neuen Bundesregierung beschlossene Milliarden-Finanzpaket
für Verteidigung und Infrastruktur haben sich dagegen positiv auf die
Erwartungen ausgewirkt. Eine schwächere Entwicklung wird im laufenden
Jahr in der EU nur in Österreich (minus 0,3 Prozent) erwartet.
Auch Bundesregierung erwartet kein Wachstum
Mit ihrer Schätzung kommt die EU-Kommission zum gleichen Schluss wie
die Bundesregierung, die 2025 mit einer Stagnation der deutschen
Wirtschaftsleistung rechnet. Auch der Internationale Währungsfonds
(IWF) traut Deutschland im laufenden Jahr kein Wachstum zu.
In der gesamten EU erwartet die Kommission ein Wachstum von 1,1
Prozent für das laufende Jahr. Im Euroraum geht sie von einem Anstieg
des Bruttoinlandsprodukts um 0,9 Prozent aus. Beide Prognosen senkte
die Behörde damit im Vergleich zu ihrer November-Prognose leicht um
0,4 Prozentpunkte.