EVP-Chef Weber: «Russland will keinen Frieden»

20.05.2025 09:29

Der Europapolitiker Manfred Weber kritisiert Trumps Russland-Kurs und
warnt vor falschen Hoffnungen. Stattdessen setzt er auf klare
Signale. Das nächste Sanktionspaket steht schon in den Startlöchern.

Brüssel (dpa) - Nach dem Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump
und Kremlchef Wladimir Putin hat der Europa-Abgeordnete Manfred Weber
(CSU) vor einer Fehleinschätzung Russlands gewarnt. «Russland will
keinen Frieden. Das ist die Realität, vor der wir stehen», sagte der
EVP-Fraktionsvorsitzende im Deutschlandfunk. Dennoch betonte er, wie
wertvoll und wichtig Gespräche angesichts des brutalen Kriegs auf
ukrainischem Boden seien.

Trump wolle Russland als Partner zurückgewinnen, sagte Weber. «Er
denkt da in einer aus meiner Sicht absoluten Illusion. Er glaubt,
dass man Russland aus den Fängen Chinas sozusagen wieder befreien
kann.» Das habe schon 2014 nach der Annexion der Krim durch Russland
nicht geklappt, als Deutschland die Gaspipeline Nord Stream 2 gebaut
habe, statt harte Sanktionen zu beschließen.

«Das kann sich Putin auch nicht dauerhaft leisten»

Weber setzt daher auf neue Maßnahmen. «Putin ist auch massiv unter
Druck. Man darf das nicht übersehen. Die Sanktionen wirken ja», sagte
der EVP-Politiker. «Das kann sich Putin auch nicht dauerhaft leisten.
Deshalb müssen wir die Schritte weitergehen.»

Die Außenminister der EU-Staaten wollen am Nachmittag in Brüssel
weitere Russland-Sanktionen beschließen. Das mittlerweile 17.
EU-Paket sieht unter anderem eine weitere Verschärfung des Vorgehens
gegen die sogenannte russische Schattenflotte für den Transport von
Öl und Ölprodukten vor.