Verbraucherschützer wollen gegen Handgepäck-Gebühr vorgehen

21.05.2025 06:01

Wer auf Billigflügen größeres Handgepäck mitnehmen möchte, muss o
ft
draufzahlen. Fluggäste werden dadurch ausgenutzt, sagen
Verbraucherschutzgruppen - und fordern die EU zur Tat auf.

Brüssel (dpa) - Auf vielen Flügen fällt für Handgepäck ab einer
bestimmten Größe eine zusätzliche Gebühr an -
Verbraucherschutzgruppen wollen dagegen nun eine offizielle
Beschwerde bei der EU-Kommission einreichen. Die Fluggesellschaften
würden ihre Kundinnen und Kunden mit dieser Praxis ausbeuten, teilte
der europäische Verbraucherschutz-Dachverband Beuc in Brüssel mit.

An der überregionalen Initiative beteiligt sich auch der deutsche
Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). Konkret richtet sich die
Beschwerde gegen sieben Fluggesellschaften - darunter Ryanair,
Easyjet und Wizz Air. Diese erlauben die kostenlose Mitnahme eines
kleinen Handgepäckstücks, das in der Regel unter den Sitz passen
muss.

EU-Gericht: Angemessenes Handgepäck muss gratis sein

Der Dachverband verweist auf ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs
von 2014. Demzufolge dürfe für Handgepäck keine zusätzliche Gebüh
r
erhoben werden, solange es «angemessene Vorgaben» zu Größe und
Gewicht erfülle. Wo genau diese Grenze liegt, ist in den
EU-Regulierungen bislang nicht geregelt.

Aus Sicht der Verbraucherschützer sind die Grenzen der angesprochenen
Fluggesellschaften nicht angemessen und damit rechtswidrig. Sie
forderten die EU dazu auf, genauere Vorschriften einzuführen: So
solle festgelegt werden, bis zu welcher Größe ein Handgepäckstück a
ls
angemessen gilt und welche Leistungen ein Ticket zwingend beinhalten
muss. Die geplante Reform der Fluggastrechte-Verordnung, über die die
EU-Staaten derzeit beraten, sei dafür die «perfekte Gelegenheit»,
sagte der Beuc-Generaldirektor Agustín Reyna.