Dobrindt: Verschärfte Kontrollen auch zu Dänemark richtig

22.05.2025 14:05

Über Dänemark kommen kaum irreguläre Migranten nach Deutschland. Die

Kontrollen an der Grenze dort seien trotzdem richtig, meint
Bundesinnenminister Alexander Dobrindt - und nennt einen Grund.

Berlin (dpa) - Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) hält die
verschärften Kontrollen auch an der Grenze zu Dänemark für sinnvoll -

obwohl dort keine wichtige Migrationsroute nach Deutschland liegt. Es
sei bekannt, dass das Migrationsgeschehen von kriminellen Banden
gesteuert werde, sagte Dobrindt auf eine entsprechende Frage.

Dänischer Minister sieht keine Probleme

Wenn die Bundesregierung die Kontrollen nur an einzelnen
Grenzabschnitten verstärke, würden diese Banden darauf reagieren und
an anderer Stelle Menschen an die Grenzen bringen, sagte Dobrindt. Es
gehe um das Signal: «Es gibt keinen einfachen Ausweichmechanismus an
dieser Stelle.»

Die stärkeren Kontrollen führen aus Sicht des dänischen
Einwanderungs- und Integrationsministers Kaare Dybvad Bek nicht zu
Problemen im Grenzverkehr. Viele Deutsche arbeiteten in Süddänemark
und umgekehrt auch Dänen in Deutschland, sagte er nach einem Treffen
mit Dobrindt in Berlin. Ihn hätten keine Bedenken wegen der neuen
Maßnahmen erreicht. «Aus unserer Perspektive kann Deutschland auf
diese Art die Migrationsströme kontrollieren.»

Dobrindt lobt Dänemark

Der Sozialdemokrat Bek und Dobrindt betonten ihre Gemeinsamkeiten.
Die dänischen Sozialdemokraten verfolgen seit Jahren eine strikte
Migrationspolitik. Dies habe zu einer geringeren Polarisierung im
Land geführt, lobte Dobrindt.

Dobrindt hatte wenige Stunden nach seinem Amtsantritt Anfang Mai eine
Intensivierung der Grenzkontrollen verfügt. Gleichzeitig ordnete er
an, dass auch Asylsuchende an der Grenze zurückgewiesen werden
können.