Trump will 50-Prozent-Zölle auf EU-Waren ab Juni

23.05.2025 14:24

Die Europäische Union und die USA verhandeln seit Wochen über die
Abwendung hoher US-Zölle. Nun scheint US-Präsident Donald Trump die
Geduld zu verlieren.

Washington (dpa) - Im Handelsstreit mit der Europäischen Union hat
sich US-Präsident Donald Trump für Strafzölle in Höhe von 50 Prozen
t
ausgesprochen. Diese Abgabe für Waren aus der EU solle am 1. Juni in
Kraft treten, schrieb der Republikaner auf seinem Online-Sprachrohr
Truth Social. «Es gibt keine Zölle, wenn das Produkt in den
Vereinigten Staaten gebaut oder hergestellt wird», fügte er hin. Zu
den laufenden Verhandlungen schrieb Trump, dass diese zu nichts
führten. 

Die Europäische Union sei in erster Linie zu dem Zweck gegründet
worden, die USA im Bereich des Handels zu übervorteilen, monierte
Trump. Er kritisierte «mächtige Handelsschranken, Mehrwertsteuern,
lächerliche Unternehmensstrafen, nicht-monetäre Handelshemmnisse,
Währungsmanipulationen, unfaire und ungerechtfertigten Klagen gegen
amerikanische Unternehmen und vieles mehr». 

Verhandlungen laufen mit Europäern

Trump hatte im April nach großen Turbulenzen an den Aktien- und
Finanzmärkten überraschend entschieden, vielen Staaten - darunter
auch die EU - 90 Tage lang eine Pause von bestimmten Zöllen zu
gewähren. Dabei geht es um Strafabgaben, die sich am Handelsdefizit
der jeweiligen Länder orientieren. Damit legte der US-Präsident einen
Teil seines gewaltigen Zollpakets, das er Anfang April angekündigt
hatte, vorerst auf Eis. Die EU hatte ebenfalls angekündigt, geplante
Gegenzölle auf US-Produkte vorerst für 90 Tage auszusetzen. 

Der EU hatte Trump flächendeckend Zölle in Höhe von 25 Prozent
angedroht, sollte es keine eigene Einigung mit den USA geben. Als
Frist galt bisher der Monat Juli. Auf ein Angebot aus Brüssel für die
gegenseitige Aufhebung aller Zölle auf Industriegüter ging die
Trump-Regierung bislang nicht ein. Allerdings zeigte sich Trump in
der Vergangenheit eigentlich optimistisch, mit den Europäern eine
Lösung im Zollstreit finden zu werden.

Es ist nun völlig unklar, ob die Strafzölle in Höhe von 50 Prozent ab

Juni wirklich in Kraft treten. Trump hat in der Vergangenheit
regelmäßig mit hohen Zöllen gedroht - und im Anschluss eine
Kehrtwende vollzogen. Der US-Präsident will mit den Zöllen angebliche
Handelsungleichgewichte korrigieren und Produktion in die USA
verlagern. Zugleich sollen die Zolleinnahmen dazu dienen, sein teures
Wahlversprechen großer Steuersenkungen zumindest teilweise
gegenzufinanzieren.