EU zu Trumps Zoll-Drohung: Wir verteidigen unsere Interessen
23.05.2025 23:12
Die EU und die USA verhandeln seit Wochen über die Abwendung hoher
US-Zölle. Trotz einer neuen Drohung von US-Präsident Trump will sich
Brüssel weiter für ein Handelsabkommen einsetzen.
Washington (dpa) - Nach der jüngsten Androhung neuer Strafzölle durch
die USA hat EU-Handelskommissar Maros Sefcovic von gegenseitigem
Respekt geprägte Handelsbeziehungen angemahnt. Die EU sei
entschlossen, einen «Deal» zu erreichen, der für beide Seiten gut
ist, schrieb er nach einem Gespräch mit dem US-Handelsbeauftragten
Jamieson Greer und Handelsminister Howard Lutnick auf der Plattform
X. Der Handel zwischen der EU und den USA sei «unübertroffen» und
müsse «von gegenseitigem Respekt geleitet werden, nicht von
Drohungen». Der EU-Kommissar ergänzte: «Wir stehen bereit, unsere
Interessen zu verteidigen.»
US-Präsident Donald Trump hatte der EU am Freitag mit Strafzöllen in
Höhe von 50 Prozent ab 1. Juni gedroht. Er zeigte sich wenig
kompromissbereit. «Ich bin nicht auf der Suche nach einem Deal»,
sagte Trump im Weißen Haus. Die USA hätten den Deal festgelegt, er
laute: Zölle in Höhe von 50 Prozent. «Aber noch einmal: Es gibt
keinen Zoll, wenn sie ihre Fabriken hier bauen.»
Ob die neuen Strafgebühren auf Importe aus der EU tatsächlich in
Kraft treten werden, ist völlig unklar. Trump hat in der
Vergangenheit regelmäßig mit hohen Zöllen gedroht - und im Anschluss
eine Kehrtwende vollzogen. Bisweilen setzt der Republikaner seine
Zoll-Drohungen wohl nur als Verhandlungstaktik ein.