Von der Leyen: Brauchen bis 9. Juli für Zoll-Deal

25.05.2025 22:53

Donald Trump hat den Druck auf die EU erhöht und droht mit einer
Verkürzung der Zoll-Pause. Brüssel zeigt sich bereit für ein
Übereinkommen - aber nicht so schnell.

Brüssel (dpa) - Im Zollstreit mit den USA setzt die EU trotz
Drohungen der Amerikaner auf weitere Verhandlungen. Das machte
Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nach einem Telefonat mit
US-Präsident Donald Trump deutlich. Dieser hatte im April seine
Sonderzölle für die EU zunächst für 90 Tage bis in den Juli hinein

ausgesetzt, droht inzwischen aber mit hohen Strafzöllen ab 1. Juni.
«Um eine gute Einigung zu erzielen, bräuchten wir die Zeit bis zum 9.
Juli», teilte von der Leyen auf der Plattform X mit. 

Sie sprach von einem guten Telefonat mit Trump. Zwischen der EU und
den Vereinigten Staaten bestünden die wichtigsten und engsten
Handelsbeziehungen der Welt. «Europa ist bereit, die Gespräche rasch
und entschlossen voranzutreiben», hob von der Leyen hervor. 

Trump hatte am Freitag vor einer weiteren Verhandlung den Druck auf
die EU erhöht und Strafzölle in Höhe von 50 Prozent ab dem 1. Juni in

Aussicht gestellt. Ob diese Zölle tatsächlich in Kraft treten werden,
ist unklar. Trump hat in der Vergangenheit regelmäßig mit hohen
Zöllen gedroht - und im Anschluss eine Kehrtwende vollzogen.

Bundesfinanzminister Lars Klingbeil zeigte sich am Sonntag
zuversichtlich, dass sich beide Seiten einigen. «Ich bin da
vorsichtig optimistisch, dass das gelingt», sagte der SPD-Politiker
im ARD-«Bericht aus Berlin». Man befinde sich in einer entscheidenden
Phase der Verhandlungen.