EU-Verhandler: Möglichst alle US-Zölle wegbekommen
26.05.2025 08:45
Bis zum 9. Juli soll ein Zollabkommen mit den USA stehen. Ob alle
bereits verhängten oder angedrohten Strafzahlungen von Europa
wegverhandelt werden können, ist aber nicht sicher.
Berlin (dpa) - Die EU geht mit dem Ziel in die Zollverhandlungen mit
den USA, möglichst alle von US-Präsident Donald Trump verhängten und
angedrohten Strafzahlungen vom Tisch zu bekommen. «Es ist völlig
ungerechtfertigt, was im Moment in den USA uns angedroht wird», sagte
der Vorsitzende des Handelsausschusses im Europäischen Parlament,
Bernd Lange (SPD), im ZDF-Morgenmagazin. Bis zum 9. Juli sollte ein
Rahmenabkommen geschlossen werden, «sodass zumindest diese Drohungen
und auch das eine oder andere an existierenden Zöllen zurückgenommen
werden kann». Mit Blick auf Trumps Drohungen sagte Lange, er rechne
allerdings nicht damit, «dass er die völlig aufgeben wird».
Lange: EU verhält sich nicht unfair
Zum Verhalten des US-Präsidenten sagte Lange, es gehöre zu seiner
Inszenierung, dass immer viel «Theaterdonner» dabei sei. Sein Prinzip
sei: «Hoch herangehen, um etwas Geringeres zu erreichen».
Lange sprach erneut von illegalen und nicht gerechtfertigten Zöllen.
Die EU verhalte sich nicht unfair. Aber man könne versuchen, das
US-Handelsbilanzdefizit zu reduzieren. Etwa dadurch, dass die EU mehr
Flüssigerdgas (LNG) aus den USA kaufe oder mehr Chips für Künstliche
Intelligenz. Man wolle keine Eskalation. Aber wenn Trump bei 10 bis
25 Prozent Zöllen bleibe, werde es auch Gegenzölle auf US-Waren
geben.
Derzeit gelten bereits Zölle, etwa 25 Prozent auf Stahl und Aluminium
oder Autos, sowie 10 Prozent auf alle Produkte. Trump plant
zusätzliche Importgebühren in Höhe von 50 Prozent. Lange betonte,
insbesondere Deutschland habe bei der Zusammensetzung seiner Exporte
ein originäres Interesse, dass die Zölle wieder abgebaut werden.