EU setzt nach Trump-Tirade gegen Putin auf gemeinsamen Druck

26.05.2025 12:39

Die jüngste Kritik von US-Präsident Donald Trump an Russlands
Präsident Wladimir Putin wird in Europa mit Interesse erfolgt. Kommt
es bei Sanktionen nun doch noch zum Schulterschluss?

Brüssel (dpa) - Die EU setzt bei der Verhängung neuer Sanktionen
gegen Russland auf ein abgestimmtes Vorgehen mit Partnern wie den
USA. «Es ist an uns, Druck auf Russland auszuüben, damit auch dort
der Wille zum Frieden entsteht», sagte die EU-Außenbeauftragte Kaja
Kallas am Rande eines Ministertreffens in Brüssel. Auf europäischer
Seite sei man bereit dazu und hoffe, dass andere internationale
Partner diesem Beispiel folgten.

Die jüngsten russischen Angriffe auf die ukrainische Hauptstadt Kiew
bezeichnete Kallas als «völlig entsetzlich». Es sei offensichtlich,
dass Russland den Druck auf die Ukraine erhöht habe, sagte sie.

Das derzeit geplante EU-Paket mit neuen Russland-Sanktionen soll zum
Ausschluss von weiteren Banken aus dem Finanzkommunikationssystem
Swift führen und Russlands internationalen Ölhandel zusätzlich
erschweren. Zudem sind unter anderem Maßnahmen vorgesehen, die
langfristig eine Wiederaufnahme des Betriebs der
Nord-Stream-Gaspipelines verhindern.

Für Hoffnung auf ein gemeinsames Vorgehen zwischen der EU und den USA
sorgten in Brüssel zum Wochenstart Äußerungen von US-Präsident Dona
ld
Trump. Dieser kritisierte Kremlchef Wladimir Putin mit Blick auf die
jüngsten russischen Angriffe als «absolut verrückt». Auf die
Nachfrage einer Journalistin, ob er auch neue Sanktionen gegen
Russland in Erwägung ziehe, sagte Trump: «Absolut, er tötet viele
Menschen, ich weiß nicht, was mit ihm nicht in Ordnung ist.»