Merz kritisiert Israels Vorgehen in Gaza

26.05.2025 13:58

International steht Israel wegen des Vorgehens in Gaza in der Kritik.
Auch der Bundeskanzler äußert sich deutlich dazu.

Berlin (dpa) - Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat das israelische
Vorgehen im Gazastreifen deutlich kritisiert. «Die Zivilbevölkerung
derart in Mitleidenschaft zu nehmen, wie das in den letzten Tagen
immer mehr der Fall gewesen ist, lässt sich nicht mehr mit einem
Kampf gegen den Terrorismus der Hamas begründen», sagte Merz beim
«WDR Europaforum 2025» auf der Digitalkonferenz re:publica in Berlin.

Deutschland müsse sich mit öffentlichen Ratschlägen an Israel so weit

zurückhalten, wie kein zweites Land auf der Welt, fügte er hinzu.
«Aber wenn Grenzen überschritten werden, wo einfach das humanitäre
Völkerrecht jetzt wirklich verletzt wird, dann muss auch Deutschland,
dann muss auch der deutsche Bundeskanzler dazu etwas sagen.»

Merz betonte die Partnerschaft zwischen Deutschland und Israel. «Aber
die israelische Regierung darf nichts tun, was nun irgendwann ihre
besten Freunde nicht mehr bereit sind, zu akzeptieren.»

Auslöser des Gaza-Kriegs war der Überfall der Hamas und anderer
Terrororganisationen am 7. Oktober 2023 auf Israel. Wegen Israels
neuer Militäroffensive im Gazastreifen sowie der inzwischen
gelockerten Blockade von Hilfslieferungen für das Gebiet wurde das
Land zuletzt international kritisiert.