Rechtsaußen Wilders fordert Asyl-Stopp und droht mit Aus von Kabinett
26.05.2025 17:08
Der Rechtspopulist Geert Wilders will das strengste Asyl-Gesetz und
die niederländischen Grenzen schließen - nach deutschem Vorbild. «Die
Grenze ist erreicht.»
Den Haag (dpa) - Der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders hat
die Schließung der Grenzen seines Landes für alle Asylbewerber
gefordert. Die Niederlande müssten dem deutschen Beispiel folgen und
Asylsuchende an den Grenzen sofort zurückschicken, sagte Wilders in
Den Haag. Er drohte auch mit dem Austritt aus der Koalition, sollten
entsprechende Schritte nicht in Kürze auf den Weg gebracht werden.
«Wenn sich nicht schnell etwas ändert, dann sind wir weg.»
Die radikal-rechte Partei für die Freiheit (PVV) von Wilders gehört
als stärkste Kraft der Vier-Parteien-Koalition an. Bei Antritt der
Regierung hatte Wilders vor einem Jahr das «strengste Asyl-Gesetz
überhaupt» angekündigt. Davon sei noch nichts umgesetzt worden,
klagte er vor der Presse. «Die Grenze ist erreicht.»
Armee an die Grenzen
Der Politiker legte zehn Forderungen an seine Koalitionspartner vor.
So soll die Armee eingesetzt werden, um die Grenzen zu kontrollieren.
Rund 60.000 syrische Flüchtlinge sollten zurück in ihre Heimat
geschickt und Asylzentren geschlossen werden. Weiter fordert er ein
Ende des Familiennachzugs für anerkannte Flüchtlinge und die
Ausweisung von straffälligen Menschen mit doppelter
Staatsangehörigkeit.
Mit seinen Forderungen erhöht Wilders den Druck auf die Koalition.
Die Beziehungen zwischen den vier Parteien sind äußerst angespannt.
Die Wilders-Partei stellt die heutige radikal-rechte Asylministerin
Marjolein Faber.