150 Unternehmen für ehrgeiziges EU-Klimaziel bis 2040

27.05.2025 00:01

Bis 2030 sollen die Emissionen in der EU um mehr als die Hälfte
sinken, bis 2050 soll die Staatengemeinschaft klimaneutral sein. Und
bis 2040? Mehr als 100 Firmen aus Europa haben eine klare Meinung.

Brüssel (dpa) - Rund 150 europäische Unternehmen und Investoren
fordern, die Treibhausgasemissionen in der EU bis 2040 um mindestens
90 Prozent zu reduzieren. «Ein robustes Klimaziel und die
Dekarbonisierung unserer Volkswirtschaften werden die
Widerstandsfähigkeit der EU gegenüber Schocks, die Energiesicherheit
und die Wettbewerbsfähigkeit verbessern», schreiben sie in einem
offenen Brief, adressiert an die Europäische Kommission, die
Abgeordneten des Europaparlaments sowie an die Staats- und
Regierungschefs der EU.

«Emissionsminderung soll absolute Priorität eingeräumt werden»

Die Reduktion von 90 Prozent sollte dabei als Untergrenze und nicht
als Obergrenze für den Ehrgeiz betrachtet werden, fordern die
Unterzeichner weiter. «Der Emissionsminderung sollte absolute
Priorität eingeräumt werden, wobei Maßnahmen zur verstärkten
Dekarbonisierung aller Wirtschaftssektoren, zur Beschleunigung des
Übergangs zu sauberer Energie und zur Steigerung der Energieeffizienz
zu ergreifen sind.» Zu den Unterzeichnern zählen unter anderem SAP,
die Otto-Gruppe und die Allianz.

Noch kein verbindliches Ziel bis 2040

Bislang gibt es die festgeschriebenen Ziele in der EU, die
CO2-Emissionen bis 2030 um 55 Prozent gegenüber 1990 zu senken und
bis 2050 klimaneutral zu werden - also nicht mehr Treibhausgase
auszustoßen als wieder gebunden werden können. Ein verbindliches
Zwischenziel für 2040 gibt es noch nicht. Im vergangenen Jahr empfahl
die EU-Kommission eine Minderung um mindestens 90 Prozent im
Vergleich zu 1990 festzulegen. Der Gesetzesvorschlag der Behörde dazu
wird bis zur Sommerpause erwartet, darüber muss dann von den
EU-Ländern und dem Europaparlament verhandelt werden.

Einige im Europaparlament und unter den EU-Staaten finden eine
Minderung um 90 Prozent bis 2040 zu ehrgeizig. Aus EU-Kreisen heißt
es, die Kommission wolle zwar an der 90-Prozent-Vorgabe festhalten -
gleichzeitig aber mehr Flexibilität schaffen, um sie zu erreichen.
Dazu zählt etwa die Anerkennung von Klimazertifikaten aus
Nicht-EU-Ländern.