Litauen: EU-Sanktionspaket gegen Moskau muss «Molotowcocktail» sein

27.05.2025 11:05

Der Westen muss nach Ansicht des litauischen Präsidenten den Druck
auf den Kreml verstärken. Das neue EU-Sanktionspaket gegen Russland
sollte eine explosive Wirkung entfalten.

Vilnius (dpa) - Litauens Präsident Gitanas Nauseda dringt angesicht
s
des anhaltenden Angriffskriegs Russlands und fortwährender Attacken
auf die Ukraine auf stärkere EU-Sanktionen gegen Moskau. «Putin
bringt die ganze Welt gegen sich auf und verdient wirklich viel
härtere Sanktionen als die derzeit geltenden», sagte das
Staatsoberhaupt des baltischen EU- und Nato-Landes im litauischen
Fernsehen. «Ich hoffe wirklich, dass unsere Kollegen in der
Europäischen Union verstehen, dass das 17. Sanktionspaket nur ein
Aufwärmen war. Wir müssen ein 18. Sanktionspaket vorbereiten, das
wirklich einem Molotowcocktail gleicht.»

Die EU hatte in der Vorwoche weitere Sanktionen gegen Russland in
Kraft gesetzt. Das mittlerweile 17. Paket mit Strafmaßnahmen sieht
unter anderem eine weitere Verschärfung des Vorgehens gegen die
sogenannte russische Schattenflotte für den Transport von Öl und
Ölprodukten vor. Ein 18. Sanktionspaket sei bereits in Planung.
Litauen gehört international zu den entschlossensten Unterstützern
Kiews.

«Völlig angemessene Aussage» 

Russland hatte die Ukraine in den vergangenen Tagen massiv aus der
Luft attackiert. Die Angriffe wurden auch von US-Präsident Donald
Trump kritisiert, der Russland mit neuen Sanktionen drohte und
Kremlchef Wladimir Putin vorwarf, «absolut verrückt» geworden zu
sein. «Das sind starke Worte und eine völlig angemessene Aussage,
denn für uns ist das schon lange klar», sagte Nauseda. Die Ukraine
verteidigt sich seit 2022 gegen eine großangelegte russische
Invasion.