EU-Kommission will Start-ups in Europa halten

28.05.2025 13:23

Start-ups sind häufig in strategisch wichtigen Bereichen wie der
Künstlichen Intelligenz, sauberen Technologien oder Robotik aktiv.
Doch gerade sie verlassen Europa oft - das will Brüssel ändern.

Brüssel (dpa) - Die EU-Kommission will die Bedingungen für Start-ups
und kleine Unternehmen mit Wachstumspotenzial verbessern, um diese
Firmen in Europa zu halten. Start-ups sowie sogenannte Scale-ups -
kleine Unternehmen, die wachsen möchten - seien für die Zukunft
Europas unverzichtbar, hieß es von der Brüsseler Behörde bei der
Vorstellung einer entsprechenden Strategie.

Die Unternehmen «treiben Innovation und nachhaltiges Wachstum voran,
schaffen hochwertige Arbeitsplätze, ziehen Investitionen an und
verringern strategische Abhängigkeiten», hieß es. Doch viele hätten

immer noch zu viele Schwierigkeiten, ihre Ideen vom Labor auf den
Markt zu bringen oder in der EU in großem Maßstab zu wachsen.

Viele Hauptsitze ins Ausland verlegt

Zwar würden in Europa mehr Start-ups als in den USA gegründet, sagte
Kommissionsvize Stéphane Séjourné. Allerdings sei auch Tatsache, dass

in den vergangenen 15 Jahren fast 30 Prozent der europäischen
sogenannten Unicorn-Start-ups - also Start-ups, die später mehr als
einer Milliarde US-Dollar wert sind - ihren Hauptsitz in ein
Nicht-EU-Land verlegt hätten. Früheren Angaben der Kommission zufolge
gingen die meisten in die USA. 

Sejourné sagte, es gehe darum, «wie wir erfolgreiche Start-ups, die
sich in der Wachstumsphase befinden und zusätzliche Finanzierung
benötigen, hier halten können». Mit mehr als 20 Maßnahmen will die

Behörde die Verlagerung der Unternehmen in Länder außerhalb der EU
eindämmen. 

Dies sei gerade für strategische Technologien wie Künstliche
Intelligenz, Quantentechnologien, fortgeschrittene Halbleiter,
Biotechnologie, saubere Technologien und Energie, Verteidigung sowie
Raumfahrt und Robotik von entscheidender Bedeutung.

Besserer Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten

So sollen etwa Vorschriften in Bereichen wie Insolvenz-, Arbeits- und
Steuerrecht vereinfacht werden. Unternehmen sollen zudem digital mit
öffentlichen Verwaltungen in der gesamten EU durch eine einheitliche
digitale Identität kommunizieren können. Auch sollen mehr
Finanzierungs- und Investitionsmöglichkeiten in der EU erschlossen
und der Zugang zu hoch qualifizierten Fachkräften verbessert werden.