Schiff des Schengener Abkommens bald wieder in Luxemburg
29.05.2025 04:00
Zum historischen Jubiläum 40 Jahre Schengen kehrt ein historisches
Schiff ins Dreiländereck zurück. Prominenz wird zur Feier des Tages
erwartet.
Schengen (dpa/lrs) - Das Schiff, auf dem 1985 das Schengener Abkommen
unterzeichnet wurde, tritt in Kürze seine Heimreise nach Luxemburg
an. Am 6. Juni soll es die Werft in Niederkassel bei Bonn verlassen,
wo es komplett renoviert und modernisiert wurde, wie das
Wirtschaftsministerium in Luxemburg der Deutschen Presse-Agentur
mitteilte.
Am 14. Juni - dem 40. Jahrestag der Unterzeichnung des Schengener
Übereinkommens - wird das Schiff «Prinzessin Marie-Astrid Europa» im
Moselort Schengen erwartet. Dort soll es feierlich in Empfang
genommen werden: An dem Tag findet ein Festakt in dem kleinen Dorf
statt, das an der Grenze zu Deutschland und Frankreich liegt.
Dazu haben sich etliche Politiker sowie Luxemburgs Großherzog Henri
und Großherzogin Maria Teresa angesagt. Auch Prinzessin Marie-Astrid
von Luxemburg (71), die ältere Schwester des Großherzogs, und ihr
Mann Erzherzog Carl Christian von Österreich kommen. Nach Prinzessin
Marie-Astrid ist damals auch schon das Ausflugsschiff benannt worden.
Schiff bekommt festen Platz in Schengen
Am 14. Juni 1985 hatten Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Belgien
und die Niederlande an Bord des in Schengen ankernden Schiffes den
schrittweisen Abbau der Grenzkontrollen vereinbart. Heute gehören 29
Staaten mit knapp 420 Millionen Einwohnern zum Schengen-Raum. Die
Unterzeichnung hatte das luxemburgische Dorf Schengen weltweit
berühmt gemacht.
Wie lange die Überfahrt des Schiffes dauere, könne nicht genau gesagt
werden. Das hänge auch von Wartezeiten an Schleusen ab, teilte das
Ministerium mit. Nach seiner Ankunft in Luxemburg werde es bis
einschließlich 13. Juni im Hafen in Mertert vor Anker liegen. Seinen
festen Platz hat es künftig in Schengen und auch eine Ausstellung an
Bord.
Die Luxemburger hatten es 2021 zurückgekauft. Zuletzt war es
jahrelang als Fahrgastschiff auf der Donau unterwegs gewesen. Gut
zehn Millionen Euro hätten der Kauf, der Umbau und die Ausstellung
auf dem Schiff gekostet, teilte das Ministerium mit.
Kritik an Grenzkontrollen
An dem Jubiläumstag wird auch das renovierte und neu gestaltete
Europamuseum in Schengen eröffnet. Hinzu komme ein neuer Kai, an dem
das historische Schiff liegen werde. Die Gesamtkosten des Projekts
bezifferte das Ministerium vorläufig auf rund 17,7 Millionen Euro.
Schengen steht für ein offenes Europas ohne Grenzen. Die seit Mitte
September 2024 an allen deutschen Außengrenzen wieder eingeführten
Grenzkontrollen stoßen gerade im Dreiländereck auf Kritik.
Mehr als 50.000 deutsche Grenzgänger arbeiten in Luxemburg. Das Land
hatte im Februar Einspruch gegen die Verlängerung der Kontrollen bei
der EU-Kommission eingelegt.