Zollstreit: Deutsche Wirtschaft setzt auf Verhandlungen
30.05.2025 13:07
Wie umgehen mit dem unberechenbaren Kurs von US-Präsident Donald
Trump? Der Bundesverband der Deutschen Industrie hofft auf
Verhandlungen und meint: Die EU ist in keiner schlechten Position.
Berlin (dpa) - Im handelspolitischen Konflikt mit den USA setzt die
deutsche Wirtschaft auf Verhandlungen. «Der Rechtsstreit um die
Zollpolitik in den USA vergrößert die allgemeine Unsicherheit für
Unternehmen, freien Handel und globale Lieferketten einmal mehr»,
sagte Wolfgang Niedermark, Mitglied der Hauptgeschäftsführung des
Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), der Deutschen
Presse-Agentur in Berlin.
Unsicherheit bei Unternehmen
Bereits jetzt führten die «handelspolitischen Kapriolen» bei
europäischen Unternehmen zu Investitionszurückhaltungen und einer
abwartenden Haltung in Bezug auf geplante Projekte in den USA. «Das
kann nicht im Interesse der US-Wirtschaft sein», unterstrich
Niedermark.
Die EU-Kommission verhandelt derzeit mit der US-Regierung über einen
möglichen Deal zur gegenseitigen Aufhebung von Zöllen und anderen
Handelsbeschränkungen.
BDI: EU in keiner schwachen Verhandlungsposition
Die Verhandlungen sollten nun umso engagierter starten und
konstruktiv und auf Augenhöhe geführt werden, verlangte Niedermark.
«Die EU ist in keiner schwachen Verhandlungsposition, denn es gibt
eine ganze Reihe von Schlüsseltechnologien, bei KI und Robotik, bei
digitaler Hardware und Vernetzung, im Maschinenbau, in denen die USA
auf unsere Kompetenzen angewiesen sind.» Die EU könne diese
Marktmacht als Verhandlungsinstrument nutzen.