Migration: Dobrindt setzt auf «Domino-Effekt»

31.05.2025 07:00

Die schwarz-rote Regierung will beim Thema Migration ein Signal
setzen: Der Weg nach Deutschland wird schwieriger.
Bundesinnenminister Alexander Dobrindt sieht erste Erfolge.

Berlin (dpa) - Die verschärfte Gangart in der Migrationspolitik zeigt
nach Einschätzung von Bundesinnenminister Alexander Dobrindt Wirkung.
«Die Asylbegehren an der Grenze sind auch deswegen niedrig, weil es
sich schnell herumgesprochen hat, dass der Einlass in die
Bundesrepublik Deutschland trotz Asylbegehren nicht mehr garantiert
ist», sagte der CSU-Politiker der «Welt am Sonntag». 

Minister sieht auch Rückhalt in Nachbarstaaten

Dobrindt hatte wenige Stunden nach seinem Amtsantritt Anfang Mai eine
Intensivierung der Grenzkontrollen verfügt. Gleichzeitig ordnete er
an, dass auch Asylsuchende an der Grenze zurückgewiesen werden
können. 

Im Interview sprach der Minister nun von einem «Domino-Effekt». Auch
Deutschlands Nachbarländer verstärkten die Kontrollen zu ihren
jeweiligen Nachbarn. Angesprochen auf Kritik aus Polen und der
Schweiz sagte er: «Sie sollten auch diejenigen Staaten erwähnen, die
unsere neue Migrationspolitik begrüßen.» 

«Es gibt keine Probleme an den deutschen Grenzen»

Dobrindt verwies auf Frankreich, Dänemark, Tschechien und Österreich.
«Die haben unsere Magnetwirkung auf Flüchtlinge mit Sorgen
betrachtet, die durch die Migrationspolitik der Ampel ausgelöst
worden war. Alle begrüßen, dass Deutschland bei der illegalen
Migration an Anziehungskraft verliert.» Dies entlaste auch die
Transitländer. 

«Es gibt keine Probleme an den deutschen Grenzen», sagte Dobrindt.
Man wolle die Nachbarn Deutschlands nicht überfordern. «Aber unsere
Nachbarn müssen eben auch erkennen, dass Deutschland nicht mehr
bereit ist, seine Migrationspolitik der letzten Jahre fortzusetzen.»