Wadephul: Im Zollstreit mit USA Dienstleistungen berücksichtigen
01.06.2025 20:21
US-Präsident Trump kündigt an, die Zollschrauben noch weiter
anzuziehen. Der Bundesaußenminister beschreibt, wie die EU ihn doch
noch zu einer Einigung bewegen will.
Berlin (dpa) - Die EU will im Zollstreit mit den USA nach Angaben von
Bundesaußenminister Johann Wadephul auch Dienstleistungen in die
Betrachtung einbeziehen, um Präsident Donald Trump zum Einlenken zu
bewegen. «Wir wollen den Blick nicht nur auf den Austausch von Waren
und Gütern lenken, sondern auch auf Dienstleistungen. Und wenn man
das ganze Spektrum sieht, dann ist der Austausch zwischen den
Vereinigten Staaten von Amerika und der Europäischen Union ziemlich
ausgeglichen», erklärte Wadephul (CDU) in der ZDF-Sendung «Berlin
direkt». «Und wenn man das in den Blick nimmt, haben wir, glaube ich,
gute Voraussetzungen, auch zu einem vernünftigen Abschluss zu
kommen.»
Auch der Vorsitzende des Handelsausschusses im Europäischen
Parlament, Bernd Lange (SPD), hatte das bereits angedeutet. Seinen
Angaben zufolge hat die EU bei Dienstleistungen ein Handelsdefizit
mit den USA. Das liegt vor allem an den in Europa stark nachgefragten
Angeboten der US-Digitalkonzerne wie Google und Meta. Trump begründet
seine Zollpolitik damit, die USA hätten im Warenverkehr ein
Handelsdefizit gegenüber der EU.
Zuletzt hatte der US-Präsident eine Verdopplung der Zölle auf
Aluminium und Stahl auf 50 Prozent angekündigt. Ein Sprecher der
EU-Kommission drohte am Wochenende mit Gegenmaßnahmen.