Bericht: Freiheitsrechte nicht in allen EU-Staaten garantiert

02.06.2025 11:00

Skandinavien schneidet sehr gut ab, Deutschland mit Abzügen: Ein
neuer Bericht zeigt die Lage der Zivilgesellschaft weltweit.
Uneingeschränkt gesichert sind Freiheitsrechte in den wenigsten
Ländern.

Berlin (dpa) - Nur 3,5 Prozent der Weltbevölkerung leben nach einer
Untersuchung von zivilgesellschaftlichen Organisationen
uneingeschränkt in Freiheit. Insgesamt 40 Staaten bescheinigt der
«Atlas der Zivilgesellschaft», den Brot für die Welt veröffentlicht

hat, alle zivilgesellschaftlichen Freiheiten zu achten. Ein Großteil
der Menschen lebt demnach mit gewissen bis gravierenden
Einschränkungen seiner Rechte.

Für den jährlich erscheinenden Atlas stützt sich das evangelische
Hilfswerk auf Daten, die das Netzwerk Civicus bei
zivilgesellschaftlichen Organisationen weltweit erhoben hat. Die
Untersuchung deckt 197 Länder und Territorien ab.

Der Bericht teilt Staaten in fünf Kategorien ein. Weniger als die
Hälfte aller EU-Staaten - zwölf Länder - fällt in die oberste
Kategorie «offen», darunter die skandinavischen Staaten. Deutschland
hält sich in der zweitbesten Gruppe «beeinträchtigt», die 42 Länd
er
und 11,1 Prozent der Weltbevölkerung umfasst. Die Rechte zur
Versammlungs- oder Meinungsfreiheit werden von Ländern hier
überwiegend geachtet, es kommt aber zu Verletzungen. 

In die dritte Kategorie «beschränkt» fallen in Europa unter anderem
Griechenland, Großbritannien und Ungarn. Das bedeutet:
Zivilgesellschaftliche Organisationen werden laut Bericht
schikaniert, die Polizei geht häufig mit Gewalt gegen Versammlungen
vor.