EZB erwartet geringere Inflation und schwaches Wachstum

05.06.2025 14:30

Der Zollstreit mit den USA bremst die Wirtschaft im Euroraum.
Optimistischer ist die EZB, was die Inflation angeht. Sie dürfte 2026
sogar unter die Ziel-Marke der Notenbank fallen.

Frankfurt/Main (dpa) - Die Europäische Zentralbank (EZB) traut der
Wirtschaft im Euroraum im laufenden Jahr nur wenig Wachstum zu. Trotz
des anhaltenden Zollstreits mit den USA bleiben die
Euro-Währungshüter jedoch bei ihrer Prognose von 0,9 Prozent aus dem
März, wie die Notenbank mitteilte.

Für 2026 erwartet die EZB nun einen Anstieg des
Bruttoinlandsproduktes (BIP) im Euroraum um 1,1 Prozent. Im März war
die Prognose mit 1,2 Prozent noch etwas optimistischer. Für mehr
Wachstum dürften die geplanten Verteidigungsausgaben in Europa in
Milliardenhöhe sorgen. Für 2027 sagt die Notenbank unverändert 1,3
Prozent Wachstum voraus.

Inflation auf dem Weg in Richtung Zielmarke

Die Inflation im Euroraum wird nach Einschätzung der Notenbank
dagegen schneller zurückgehen als zuletzt erwartet. Für das laufende
Jahr rechnet die EZB mit einer Inflationsrate von 2,0 Prozent. Im
März hatte die EZB noch 2,3 Prozent prognostiziert.

Für 2026 erwartet die EZB nun einen durchschnittlichen Anstieg der
Verbraucherpreise im Euroraum von 1,6 Prozent statt wie zuvor 1,9
Prozent. Für 2027 sagt die Notenbank eine Jahresinflation von 2,0
Prozent voraus.

Wichtigste Aufgabe der EZB ist es, für einen stabilen Euro zu sorgen
und so die Kaufkraft der Menschen zu erhalten. Erreicht sieht die
Zentralbank ihr Ziel stabiler Preise mittelfristig bei einer
Teuerungsrate von 2,0 Prozent im Euroraum.