Ozeanpakt der EU: Weniger illegales Fischen, mehr Forschung

05.06.2025 15:30

Verschmutzung, Überfischung, Erderwärmung: Wie können Ozeane besser
geschützt werden? Die EU-Kommission stellt dazu einen Ozeanpakt vor.
Es geht dabei auch um eine stärkere Wirtschaft.

Brüssel (dpa) - Mit einem sogenannten Ozeanpakt will die Europäische
Kommission die Meere in Europa besser schützen. Ziel der Initiative
sei es auch, die Meeresforschung zu verbessern und verstärkt gegen
illegale Fischerei vorzugehen, teilte die Kommission in Brüssel mit.
Zudem sollen die Länder beim Schutz der Meere und bei der
Wiederherstellung geschädigter Küsten- und Meereslebensräume
unterstützt werden.

«Der Ozean steht vor vielen Herausforderungen, darunter
Verschmutzung, Klimawandel und Übernutzung der Meeresressourcen»,
sagte der EU-Kommissar für Fischerei und Ozeane, Costas Kadis, bei
der Bekanntgabe der Initiative. Diese Umweltzerstörung werde durch
zunehmende geopolitische Spannungen verschärft. All das mache
dringende Maßnahmen erforderlich. 

Zugleich machte die Kommission klar, dass die Maßnahmen nicht
zulasten der blauen Wirtschaft gehen sollen. So soll der Ozeanpakt
auch eine nachhaltige und wettbewerbsfähige Fischerei, den Tourismus
und den Seeverkehr fördern. Am kommenden Montag will
Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen den Pakt auch am Rande
der dritten UN-Ozeankonferenz in Nizza vorstellen. 

WWF bemängelt zu geringen Schutz der Meere

Die Umweltschutzorganisation WWF hatte jüngst in einem Bericht davor
gewarnt, dass die europäischen Meere derzeit nicht ausreichend
geschützt würden. Lediglich zwei Prozent der Gewässer seien
Schutzgebiete mit einem Managementplan. «Dies ist weit von dem
entfernt, was zum Schutz der Gesundheit der Ozeane und der Millionen
von Menschen, deren Leben und Lebensunterhalt davon abhängen,
notwendig ist», sagte Jacob Armstrong vom WWF laut einer Mitteilung.

Es blieben nur noch fünf Jahre, um das EU-Ziel für 2030 zu erreichen,
mindestens 30 Prozent der Meeresgebiete zu schützen. Die
Mitgliedsstaaten seien gefährlich vom Weg abgekommen. Zwar seien die
Rahmenbedingungen in der Meerespolitik oft vorhanden, die Umsetzung
sei aber schwach oder fehle ganz, hieß es.