Meloni: Italien kein «Juniorpartner» in EU

05.06.2025 19:53

Italiens rechte Ministerpräsidentin will ihrem Land in Europa mehr
Einfluss verschaffen. Keinesfalls wolle Rom das «Ersatzrad» für Paris

und Berlin sein.

Rom (dpa) - Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat für ihr
Land eine größere Rolle innerhalb der EU verlangt. Bei einer
Veranstaltung in Rom betonte die Vorsitzende der Rechtspartei
Fratelli d'Italia (Brüder Italiens) die Bedeutung guter Beziehungen
zu Deutschland und Frankreich. Italien sei jedoch kein
«Juniorpartner» für beide Länder. «Ich bin da ein bisschen
ehrgeiziger», sagte Meloni. «Italiens Rolle ist nicht die eines
Ersatzrades für Frankreich und Deutschland.»

Die Fratelli-Vorsitzende steht in Rom seit Herbst 2022 an der Spitze
einer Koalition aus drei rechten und konservativen Parteien. In den
vergangenen Tagen waren sowohl der neue Bundeskanzler Friedrich Merz
(CDU) als auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bei ihr zu
Besuch. Das Verhältnis zwischen Meloni und Macron galt die
vergangenen Monate als belastet. Die Regierungschefin pflegt gute
Kontakte zu US-Präsident Donald Trump.

«Zusammenarbeit unter Gleichen» verlangt

Meloni sagte, manche wollten Italien in eine Rolle als
«Juniorpartner» Deutschlands und Frankreichs drängen. Das sei mit ihr

aber nicht zu machen. Sie fügte hinzu: «Italien muss sich daran
erinnern, dass es eine große Nation ist, eine Wirtschaftsmacht,
Gründungsmitglied der EU und der Nato.» Wenn man sich selbst des
eigenen Gewichts bewusst sei, werde dies auch anderswo anerkannt.
Italien müsse eine «Zusammenarbeit unter Gleichen» einfordern.