EU-Kammer: China erlaubt mehr Firmen Export seltener Erden
06.06.2025 09:48
Seit April erschwert China den Export seltener Erden. Laut der
EU-Handelskammer verbessert sich die Lage etwas. Ist die Gefahr von
Produktionsstopps in Europa damit gebannt?
Peking (dpa) - Im Streit um Chinas Exportkontrollen auf bestimmte für
die Industrie wichtige seltene Erden und Magnete sieht die
EU-Handelskammer eine leichte Verbesserung der Lage. Die Zahl der
Ausfuhrgenehmigungen für europäische Firmen sei gestiegen, teilte die
Kammer in Peking mit. China habe offenbar den dringendsten Fällen
Vorrang eingeräumt, «um eine größere Krise zu vermeiden», hieß
es.
Anfang April hatte Peking während des laufenden Zollstreits mit den
USA sieben jener wichtigen Metalle mit allgemeinen Ausfuhrkontrollen
belegt. Dadurch mussten sich Firmen außerhalb Chinas in einem
aufwendigen Antragsprozess den Export der Rohstoffe genehmigen
lassen.
Negative Auswirkungen auf Produktion
«Unsere Mitglieder haben immer noch Probleme mit dem
Genehmigungsverfahren für Exportlizenzen, sowohl wegen des
Zeitaufwands als auch wegen mangelnder Transparenz», sagte
Kammerpräsident, Jens Eskelund. Dies wirke sich negativ auf die
Produktionslinien in Europa und anderen Ländern aus.
In Deutschland, Europa, Japan und den USA gerieten Firmen dadurch
bereits unter Druck, weil seltene Erden für Motoren oder Sensoren
unabdingbar sind. Im Ernstfall könnte ein Produktionsstopp drohen.
China rechtfertigt Vorgehen
China ist weltweit der Hauptverarbeiter dieser Rohstoffe. Das
Handelsministerium begründete Pekings Vorgehen jüngst damit, dass
seltene Erden sogenannte Güter mit doppeltem Verwendungszweck, also
zivil oder militärisch seien. Ausfuhrkontrollen dafür seien
international deshalb üblich, sagte Sprecherin He Yongqian.
Verärgert über Pekings Rohstoffpolitik ist vor allem US-Präsident
Donald Trump. Nach einem Gespräch mit Chinas Präsident Xi Jinping am
Vortag sagte er ohne Nennung weiterer Details, es solle keine
Probleme mit den seltenen Erden mehr geben. China hatte Gespräche
über seltene Erden in seiner Mitteilung nach dem Telefonat nicht
erwähnt. Das Außenamt in Peking kommentierte die Äußerungen Trumps
nicht und verwies auf die bisherige Haltung der Volksrepublik zu dem
Thema.