Bernhardt kritisiert geplante Reform der Fluggastrechte

09.06.2025 10:19

Nach dem Willen der EU-Staaten soll es für Reisende erst später Geld
für Flugverspätungen geben als bislang. Deutschland wurde bei den
Plänen überstimmt. Aus MV kommt deutliche Kritik.

Schwerin (dpa/mv) - Mecklenburg-Vorpommerns
Verbraucherschutzministerin Jacqueline Bernhardt (Linke) hat EU-Pläne
kritisiert, wonach Fluggäste künftig erst nach vier Stunden
Verspätung entschädigt werden sollen und nicht wie bisher nach drei
Stunden. «Diese vorgeschlagene Änderung der Entschädigungsansprüche

wäre ein deutlicher Rückschritt des Verbraucherschutzes. Hier muss
die Bundesregierung dringend entgegenwirken, um einen massiven Abbau
der Fluggastrechte noch zu verhindern», forderte Bernhardt. 

Eine Mehrheit der EU-Verkehrsminister hatte sich bei einem Treffen in
Luxemburg für die Änderung ausgesprochen. Allerdings kann das
Europaparlament noch Änderungen an den neuen Regeln vornehmen. Die
Vier-Stunden-Regel soll dem Willen der Minister zufolge für Distanzen
bis 3.500 Kilometer gelten. Für längere Flugreisen ist eine Frist von
sechs Stunden vorgesehen. Bernhardt betonte, dass die Fluggastrechte
für Menschen und nicht für Luftfahrtunternehmen seien.

Die Bundesregierung hatte sich dafür eingesetzt, dass Passagiere wie
bisher ab drei Stunden Verspätung entschädigt werden und dafür
pauschal 300 Euro erhalten. Entsprechend stimmte Deutschland der
Änderung bei der Sitzung in Luxemburg nicht zu. Verbraucherschützer
warnen davor, dass bei einer Änderung deutlich weniger Passagiere
entschädigt werden würden.