Apple kritisiert EU-Forderungen als Datenschutz-Risiko

12.06.2025 10:24

Apple wehrt sich gegen EU-Anforderungen zur Öffnung von Geräten für
Konkurrenten. Der iPhone-Konzern verweist dabei auf den Schutz von
Nutzerdaten.

Cupertino/Brüssel (dpa) - Apple verschärft die Kritik an Vorgaben der
EU-Kommission für ein besseres Zusammenspiel von iPhones und
iPad-Tablets mit Geräten der Konkurrenz. Die Anforderungen
gefährdeten den Datenschutz für Nutzer, warnte Apple während der
hauseigenen Entwicklerkonferenz WWDC. Auch könnten dadurch neue
Funktionen europäische Nutzer mit Verzögerungen oder in verwässerter

Qualität erreichen. In der EU ist aktuell weiterhin eine Funktion
nicht verfügbar, mit der das iPhone über Apples Mac-Computer bedient
werden kann.

Die EU-Kommission verweist auf das europäische Digital-Gesetz DMA,
nach dem Betreiber großer Plattformen sich nicht selbst bevorteilen
dürfen. Die Brüsseler Behörde fordert auf dieser Basis unter anderem,

dass Technik anderer Anbieter zum Beispiel bei Benachrichtigungen,
der Übermittlung von Dateien und Audio-Funktionen mit Apples
hauseigenen Geräten gleichgestellt werden müsse.

Daten, die Apple selbst nicht sieht

Apple kritisiert, damit solle man anderen Unternehmen zum Teil auch
Nutzerdaten offenlegen, auf die der Konzern zur Sicherheit selbst
keinen Zugriff habe. Wenn etwa eine Kurznachricht vom iPhone auf der
Computer-Uhr Apple Watch angezeigt werde, seien die Daten mit
Ende-zu-Ende-Verschlüsselung geschützt. Dadurch seien sie nur auf
diesen Geräten im Klartext sichtbar. Bei der Übertragung auf eine Uhr
anderer Anbieter sei das nicht gewährleistet.

Der Konzern sieht ein Problem auch darin, dass er anderen Firmen
Informationen zu bisher besuchten Wifi-Netzwerken zur Verfügung
stellen solle. Diese Daten seien durch Verschlüsselung ebenfalls vor
Apple verborgen und gäben Aufschluss darüber, wo sich Nutzer
aufhielten. Zugleich bekräftigt Apple, dass man neue Funktionen
grundsätzlich für Nutzer überall auf der Welt einführen wolle.

Anfragen vom Facebook-Konzern

Der iPhone-Konzern hatte Anfang Juni Widerspruch gegen die
Forderungen der Kommission eingelegt. Bereits im Dezember hatte Apple
vor «datenhungrigen» Unternehmen gewarnt - und speziell den
Facebook-Konzern Meta erwähnt, der 15 Anfragen für tiefgreifenden
Zugang zu Nutzerinformationen gestellt habe. Meta entgegnete damals,
Apple verweise immer grundlos auf den Datenschutz, wenn dem Konzern
wettbewerbswidriges Verhalten vorgeworfen werde.

Die Kommission hatte bei der Vorlage der
Interoperabilitäts-Forderungen an Apple im März betont, dies solle
für gleiche Wettbewerbsbedingungen und mehr Auswahl für Kunden
sorgen.