EU-Staaten beschließen Zölle auf russische Dünger und Nahrung

12.06.2025 12:58

Trotz des Kriegs in der Ukraine werden noch immer Agrarprodukte aus
Russland in die EU importiert. Gerade bei Düngemitteln ist die
Abhängigkeit hoch.

Luxemburg (dpa) - Die EU wird zusätzliche Zölle auf Dünger und
Nahrungsmittel aus Russland und Belarus einführen. Eine Mehrheit der
EU-Staaten hat das Vorhaben bei einer Sitzung in Luxemburg endgültig
beschlossen. Zuvor hatte bereits das Europaparlament grünes Licht
gegeben. Ziel ist es, Russland die Finanzierung seines Angriffskriegs
gegen die Ukraine zu erschweren. 

Mit Zusatzzöllen belegt werden sollen etwa Zucker, Essig, Mehl und
Tierfutter sowie Düngemittel auf Stick- und Harnstoffbasis. Damit
wären künftig alle Agrarimporte aus Russland mit Abgaben belegt. Von
den neuen Abgaben seien - Stand 2023 - etwa 15 Prozent aller
Agrarimporte aus Russland betroffen, so die EU-Staaten. Laut
Parlament sind die Importe 2024 nochmals deutlich gestiegen. Die
Zollerhöhungen auf Düngemittel werden schrittweise über drei Jahre
eingeführt.

Russland hält hohen Marktanteil bei Düngemitteln

2023 importierte die EU etwa ein Viertel der von den neuen Abgaben
betroffenen Düngemittel aus Russland. Das entspricht den Angaben
zufolge einem Wert von 1,28 Milliarden Euro. Diese Abhängigkeit kann
für die EU zum Problem werden, denn Russland könnte diese Marktmacht
als Druckmittel nutzen.

Den Plänen zufolge sollen auf die Produkte Zusatzzölle in Höhe von
6,5 Prozent fällig werden. Dazu kommen jährlich steigende Abgaben: Ab
Juli würden je nach Produktart 40 bis 45 Euro pro Tonne fällig
werden, bis 2028 soll die Abgabe auf 315 bis 430 Euro pro Tonne
steigen.