Online-Marktplatz AliExpress macht Zugeständnisse an die EU
18.06.2025 10:42
Vor gut einem Jahr hat die EU-Kommission mutmaßliche Verstöße von
AliExpress gegen EU-Recht bemängelt. Jetzt reagiert der
Online-Marktplatz und will Verbraucher künftig besser schützen.
Brüssel (dpa) - Der Online-Marktplatz AliExpress will nach Druck der
EU-Kommission künftig verstärkt gegen illegale und potenziell
gefährliche Produkte wie Arzneimittel und Nahrungsergänzungsmittel
vorgehen. Zudem sollen Verbraucherinnen und Verbraucher verdächtige
Produkte einfacher melden können, teilte die EU-Kommission mit.
Hintergrund der Zugeständnisse von AliExpress ist ein Verfahren der
Kommission gegen die Plattform.
Mehr Datenzugang für die Wissenschaft
Die Brüsseler Behörde hatte die Vorwürfe im März vergangenen Jahres
veröffentlicht, nun versucht der Online-Marktplatz sie auszuräumen.
Sie sind nach Angaben der Kommission rechtlich verbindlich. Sollte
AliExpress gegen sie verstoßen, werden demnach umgehend Strafen
verhängt.
Zudem habe die Plattform zugesichert, die Werbe- und
Empfehlungssysteme transparenter zu gestalten und Händler besser
rückverfolgen zu können. Darüber hinaus sollen Forscher mehr Zugang
zu öffentlichen Daten bekommen.
Weitere Vorwürfe gegen AliExpress
Die Brüsseler Behörde teilte darüber hinaus mit, dass sie vorläufig
die Ansicht vertritt, dass AliExpress weiterhin gegen DSA-Vorgaben
verstößt. Hintergrund sei etwa, dass die Moderationssysteme, mit
denen die Verbreitung illegaler Produkte verhindert werden soll,
nicht gut genug ausgestattet seien.
Zudem würden Sanktionen gegen Händler, die wiederholt illegale
Inhalte veröffentlicht hätten, nicht angemessen durchgesetzt. Zu
diesen Vorwürfen kann AliExpress nun Stellung beziehen, bevor die
Kommission zu einer endgültigen Entscheidung kommt.