EU-Einigung: Weniger Bürokratie bei CO2-intensiven Importen
18.06.2025 16:41
Eine Art CO2-Zoll soll in der EU eigentlich Unternehmen vor Importen
aus Ländern mit schwächeren Klimaschutzregeln schützen. Doch der
Aufwand dafür ist hoch. Deswegen gibt es nun Änderungen.
Straßburg (dpa) - Die EU will den bürokratischen Aufwand für die
Einfuhr energieintensiver Güter wie Stahl und Dünger reduzieren.
Unterhändler des Europaparlaments und der EU-Staaten einigten sich in
Straßburg auf eine Änderung des sogenannten
CO2-Grenzausgleichssystems (CBAM). Künftig sollen Einfuhren von bis
zu 50 Tonnen pro Importeur und Jahr nicht mehr den Vorschriften
unterliegen.
EU-Klimakommissar Wopke Hoekstra sagte nach der Einigung, 90 Prozent
der Unternehmen würden von den Regeln befreit und dennoch 99 Prozent
der Emissionen erfasst. Ziel der Abgabe ist es, hiesige Unternehmen
vor der Einfuhr günstiger energieintensiver Güter zu schützen, für
die im Herkunftsland weniger strikte Klimavorgaben gelten.
Der Mechanismus ist eine Art CO2-Zoll: Er soll zum einen verhindern,
dass Hersteller energieintensiver Güter ins Ausland abwandern.
Andererseits soll er hiesige Unternehmen vor billigen Importen
schützen und es für ausländische Hersteller attraktiver machen,
klimafreundlich zu produzieren. Bisher sollte für Einfuhren von
Eisen, Stahl, Dünger, Aluminium oder Zement ab einem Wert von 150
Euro berichtet werden.