Bundeswirtschaftsministerin Reiche reist in die USA

19.06.2025 10:53

Die Uhr tickt für eine Verhandlungslösung im Zollkonflikt zwischen
den USA und der EU. Bundeswirtschaftsministerin Reiche will die
Verhandlungen der EU-Kommission unterstützen.

Berlin (dpa) - Mitten in Verhandlungen zwischen den USA und der EU
über eine Lösung des Zollkonflikts reist Bundeswirtschaftsministerin
Katherina Reiche (CDU) nach Washington. Bei dem Besuch bis Samstag
sind Gespräche mit ihren Amtskollegen sowie Unternehmen geplant, wie
das Ministerium mitteilte. Der Besuch knüpfe an die Washington-Reise
von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) Anfang Juni an und solle den
transatlantischen Dialog nun auf Fachministerebene vertiefen. 

«Ziel ist es insbesondere, die EU-Verhandlungen in einer sensiblen
Phase gezielt zu unterstützen», hieß es. Reiche stimme sich bei ihren

Gesprächen eng mit der Europäischen Kommission ab. Diese verhandelt
mit den USA. Deutschland unterstütze den Kurs der EU-Kommission, eine
ausgewogene und tragfähige Lösung zu erzielen. 

Handelsdeal bis zum 9. Juli?

Merz hatte vor kurzem die Erwartung geäußert, dass es bis zum 9. Juli
einen  mit den USA gibt, allerdings nicht für alle Bereiche. «Ich bin

zuversichtlich, dass uns ein Abkommen gelingt», hatte der
CDU-Politiker am Rande des G7-Gipfels in Kanada in einem
ZDF-Interview gesagt. Dies werde allerdings «kein sehr umfassendes
Abkommen» sein, sondern nur einige wenige große Branchen betreffen.
Merz fügte hinzu, dass diese allerdings besonders für die deutsche
Wirtschaft wichtig seien und nannte als Beispiel die
Automobilindustrie. 

US-Präsident Donald Trump hatte kurz nach seinem Amtsantritt mit der
Ankündigung neuer Zölle auf Importe aus der EU einen neuen
Handelskonflikt losgetreten. Trump hatte zuletzt nach großen
Turbulenzen an den Aktien- und Finanzmärkten entschieden, vielen
Staaten 90 Tage lang eine Pause von bestimmten Zöllen zu gewähren -
diese endet am 9. Juli. Das Zeitfenster soll für Verhandlungen
genutzt werden. Die EU betont, dass sie entschiedene Maßnahmen gegen
US-Zölle einführen wird, sollten die Verhandlungen scheitern. Dazu
sollen unter anderem Gegenzölle gehören.